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Moto2-WM: Weshalb 2019 mehr Elektronik erlaubt ist

Von Ivo Schützbach
Der neue 765-ccm-Einheitsmotor von Triumph eröffnet in der Moto2-Klasse neue technische Wege. Mit mehr Elektronik sollen die Fahrer besser auf die MotoGP-WM vorbereitet werden.

2019 kommen nach neun Jahren mit 600-ccm-Einheitsmotoren von Honda nicht nur erstmals Triebwerke von Triumph in der Moto2-Kategorie zum Einsatz, das gesamt technische Paket wird deutlich moderner sein.

«Das ist ein großer, wichtiger und aufregender Schritt für die Moto2-WM», ist Corrado Cecchinelli, Director of Tecnology von Pomoter Dorna, überzeugt. «Die Moto2-Klasse ist ein Erfolg, das konnte bei deren Einführung vor neun Jahren niemand voraussehen.»

Für Cecchinelli ist wichtig, dass die Stärken der Klasse trotz mehr Elektronik nicht verloren gehen: «Fairer Rennsport und eine gute Show sind für uns als sportlicher Ausrichter extrem wichtig. Außerdem sollen die Kosten niedrig gehalten werden. Wir müssen sehr darauf achten, dass in dieser Kategorie nicht derjenige gewinnt, der das meiste Geld ausgibt. Gleichzeitig galt es aber auch in einigen Bereichen aufzuholen. Der neue Triumph-Motor hat gegenüber seinem Vorgänger einige Vorteile, uns ging es aber nicht darum, die Performance zu steigern. Wir haben kein Performance-Problem in der Moto2-Klasse. Wir wollten technisch gesehen aber einen Schritt nach vorne machen und dafür sorgen, dass die Moto2-Klasse die ideale Klasse ist, um von Moto3 aufzusteigen. Und um von der Moto2- in die MotoGP-WM aufzusteigen. Das war bislang nicht der Fall; dabei hilft uns das Ride-by-wire-System des Triumph-Aggregats. Das erlaubt es uns, elektronisch diverse Sachen anzupassen. Zum ersten Mal werden die Fahrer dieser Klasse die Möglichkeit haben, den Motor so abzustimmen, wie sie ihn bezüglich des Drehmomentverlaufs gerne haben.»

Um das umzusetzen, wurde eine elektronische Motorsteuerung (ECU) entwickelt, welche an die Bedürfnisse im Rennsport angepasst ist und grundsätzlich über alle Funktionen verfügt, wie sie eine MotoGP-Maschine hat. Allerdings sind in der Moto2-Klasse deutlich weniger Sensoren am Motorrad angebracht und auf zahlreiche Funktionen der Elektronik wird verzichtet. So gibt es auch weiterhin keine Traktions- oder Wheelie-Kontrolle, dafür aber einen Schaltautomat, verschiedene Mappings für den Drehmomentverlauf und die Motorbremse und auch eine Launch Control steht jetzt zur Verfügung.

«Das alles ist mehr als in der Moto3-Kategorie», weiß Cecchinelli. «Die Funktionen werden aber einfacher als in der MotoGP-Klasse zu handhaben sein. Meine Sorge gilt immer den Kosten, die Entwicklung muss deshalb mit Bedacht geschehen. Deshalb geben wir nicht alle Funktionen frei, haben aber den Grundstein für sie gelegt.»

Das erlaubt es der Dorna, die Elektronik bei Bedarf aufzurüsten. So wird darüber nachgedacht, ab 2020 oder 2021 die Traktionskontrolle einzuführen.

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