Jerez-GP: Terrorgefahr? Guardia Civil war aufmerksam
Die 1986 erbaute und 1987 erstmals als Schauplatz des GP von Spanien genutzte Rennstrecke «Circuito de Jerez» (4,423 km lang, 5 Linkskurven, 8 Rechtskurven) zählt längst zu den Klassikern im Motorrad-GP-Kalender. Auch diesmal war der Spanien-GP im sonnigen Andalusien am Sonntag ausverkauft.
Aber aufmerksamen Beobachtern fiel auf, dass die Sicherheitsvorkehrungen offenbar erhöht worden sind. Die politische Situation in Spanien ist seit einiger Zeit angespannt. Es war aber nichts von einer erhöhten Terrorwarnstufe zu hören. Auch Ex-König Juan Carlos I. kam diesmal am Sonntag wieder auf Besuch. Er war schon während seiner Amtszeit regelmäßig Gast beim Jerez-GP war und nahm gern die Siegerehrung für den MotoGP-Event vor. Der Ex-Monarch war wohl auch für die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen verantwortlich.
Jedenfalls waren am vergangenen Wochenende schon am Freitag auf dem obersten Dach der Boxenanlage etliche Scharfschützen zu sehen. Die schwer bewaffnete Guardia Civil patroullierte ständig durchs Fahrerlager und die Zuschauerräume, sie bewachte aufmerksam die Eingänge und Einfahrten – und inspizierte jeden Tag sämtliche Gully-Deckel im Paddock nach verstecktem Sprengstoff.
Nach dem Lkw-Attentat in Nizza von 2017 waren die Fahrbahnen und Zufahrten auf vielen Rennstrecken vor dem Paddock mit tonnenschweren Betonblöcken versperrt oder auf eine Spur verschmälert worden.
Aber in letzter Zeit waren diese Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr so offensichtlich zu spüren wie in Jerez.
Eine andere Gefahr wurde inzwischen beseitigt: Da beim MotoE-Test in Jerez im Februar das ganze Zelt samt 24 Maschinen abbrannte und 1,5 Millionen Euro Schaden entstand, werden die 100 kg schweren Batterien der MotoE-Bikes künftig außerhalb des Fahrerlagers geladen. Das erste MotoE-Weltcup-Rennen findet am 7. Juli auf dem Sachsenring statt.