Le Mans: Die Statistik spricht für Tom Lüthi (Kalex)
Kann Austin-Sieger Lüthi in Le Mans nachlegen?
Lorenzo Baldassarri ließ mit drei Siegen in vier Rennen keinen Zweifel daran aufkommen, dass er in die Fußstapfen seiner Landsleute und VR46-Riders-Academy-Kollegen treten will: Franco Morbidelli und Francesco Bagnaia schnappten sich in den vergangenen zwei Jahren jeweils die Moto2-Krone. Nach dem Europa-Auftakt führt Baldassarri (Kalex) die Moto2-WM mit 17 Punkten Vorsprung auf Austin-Sieger Tom Lüthi (Kalex) an, der in Jerez Rang 4 belegte.
Der Schweizer scheint für das fünfte Kräftemessen der Saison aber im Vorteil zu sein – zumindest wenn man einen Blick in die Statistikbücher wirft. In Le Mans feierte Lüthi bereits vier GP-Siege: 2005 und 2006 in der 125er-Klasse sowie 2012 und 2015 in der Moto2-Klasse. Dazu kommen zwei zweite Plätze in den Jahren 2016 und 2017. Auch MotoGP-Legende Dani Pedrosa war auf der französischen Rennstrecke vier Mal siegreich – und nur ein Fahrer stand noch öfter ganz oben: Jorge Lorenzo holte sich in Le Mans insgesamt sechs Siege (fünf in der MotoGP- und einen in der 250er-Klasse).
Ganz anders sieht das Bild beim Moto2-WM-Leader aus: Baldassarri fuhr in Le Mans noch nie in die Punkteränge, seit er 2013 in die Weltmeisterschaft gekommen ist. Der WM-Dritte Marcel Schrötter (Kalex) hingegen war in Frankreich schon nahe dran am Podium: Im Vorjahr landete der Dynavolt-IntactGP-Pilot auf Rang 4. Nach dem enttäuschenden 15. Platz in Jerez weist der Deutsche, der sich bei einem Trainingsunfall zuvor zwei Zehen gebrochen hatte, in der WM-Wertung 27 Punkten Rückstand auf den Führenden auf.
Dahinter schob sich Jorge Navarro (Speed-up) mit Platz 2 beim Spanien-GP auf Zwischenrang 4 nach vorne, während sich Remy Gardner trotz des Nullers auf Platz 5 hielt – auch weil Alex Márquez der Kalex des Australiers nicht mehr ausweichen konnte und ebenfalls zu Sturz kam. Mit dem Neustart aus der Boxengasse war für den Spanier der Heim-GP gelaufen. Der Marc VDS-Kalex-Pilot kommt aber mit guten Erinnerungen nach Le Mans: Im Vorjahr musste er sich dort nur dem späteren Weltmeister Bagnaia geschlagen geben.
Übrigens: Brad Binder belegt als bester KTM-Pilot in der Moto2-WM nur Rang 10. In Le Mans wird sich zeigen, ob die im Jerez-Test erzielten Fortschritte ausreichen, um wieder näher an die in der Triumph-Ära bisher dominierenden Kalex-Maschinen heranzurücken.
WM-Stand nach 4 von 19 Rennen:
1. Baldassarri, 75 Punkte. 2. Lüthi 58. 3. Schrötter 48. 4. Navarro 44. 5. Gardner 38. 6. Alex Márquez 36. 7. Marini 35. 8. Fernandez 27. 9. Bastianini 26. 10. Binder 25.