2. Platz in Brasilien: Anthony West verhöhnt Honda
Anthony West holte sich in Goiania den zweiten Platz
Seinen ersten Auftritt in Goiania darf Anthony West als Erfolg verbuchen. Der Australier, der im Rahmen der Brasilianischen Superbike-Meisterschaft auf eigene Kosten mit einer ZX-10RR für das JC Racing Team antritt, sicherte sich den zweiten Platz hinter Sieger Eric Granado, der damit auch die Tabellenführung wieder übernahm. West konnte im Rennen zwar beim Start in Führung gehen, doch in der fünften von 14 Rennrunden arbeitete sich der zweifache Brasilianische Superbike-Meister wieder am ehemaligen GP-Star vorbei.
Trotzdem war die Freude bei West gross. In den sozialen Medien präsentierte er stolz eine Auswahl an Schnappschüssen des Wochenendes und schrieb dazu: «Ich denke, ich vergesse manchmal, warum ich mich diesem Sport verschrieben habe. Hier sind zehn gute Gründe, die für den Sport sprechen – es gibt noch 1000 weitere Bilder, aber Instagram lässt mich das nicht hochladen. Wen interessieren die Ergebnisse schon – schaut euch die fröhlichen Gesichter an!» Und er schwärmt: «Es ist überwältigend, wieder auf einem Rennmotorrad zu sitzen.»
Einen Seitenhieb gegen den Motorrad-Weltverband FIM konnte sich der bereits zum wiederholten Mal wegen eines Dopingvergehens gesperrte 37-Jährige nicht verkneifen. West, welcher der FIM vorwirft, sein Leben ruiniert zu haben, betont: «Leute, die den Sport nicht verstehen, zerstören ihn.» Immerhin verzichtete er diesmal darauf, die FIM beim Namen zu nennen.
Dafür gab es nach dem Rennen auch noch eine Spitze gegen Honda: «Ich gab mein Leben auf, verlor Geld und setzte Beziehungen aufs Spiel, nur um diese Plastik-Trophäe zu erobern und meine Runden zu drehen. Honda gibt viel Geld aus, um Werbung in eigener Sache zu machen. Ich habe mein letztes Geld ausgegeben, aber das ist kein Vergleich zu den Beträgen, die sie ausgegeben haben, um mich zu schlagen», schreibt der zweifache GP-Sieger, der zwei Mal in Assen gewinnen konnte: 2003 in der 250ccm-Klasse und 2014 in der Moto2.
West war im September 2018 wegen eines Dopingvergehens gesperrt worden – zum zweiten Mal nach 2012. Der sechsfache GP-Podeststürmer wich daraufhin in die Brasilianische Superbike-Meisterschaft aus, in der die FIM keine Hoheitsgewalt hat.