Yamaha: Folger, Krummi oder Baz als Parkes-Ersatz?
Wenige Tage vor dem prestigeträchtigen 8-Stunden-Klassiker von Suzuka (28. Juli) muss Yamaha-Austria-Teamboss Mandy Kainz schon einen Schritt weiter denken. Der Steirer muss sich nämlich damit befassen, wer unter Umständen Routinier Broc Parkes beim Bol d'Or im September in Paul Ricard ersetzen könnte.
Hintergrund: Parkes kämpft derzeit in der asiatischen Superbike-Serie für Yamaha um den Titel. Das Finale findet dort jedoch quasi zeitgleich mit dem WM-Lauf in Le Castellet von 20. bis 22. September statt. Somit ist Kainz bereits vorab zum Handeln gezwungen. «Es gibt einige Namen, die in Frage kommen», bestätigt der Steirer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Vor dem Finale gibt es aber noch einen Lauf in Asien. Wir müssen also abwarten, ob Broc Titelkandidat beim Finale sein wird.»
Klar ist: Eine Option ist Jonas Folger (25), der zuletzt als Ersatzfahrer bei Petronas Sprinta Racing in der Moto2-Klasse dreimal eine Kalex pilotiert hat. Der Bayer hat seinen Hauptjob derzeit bei Yamaha als MotoGP-Testfahrer und trainiert privat immer wieder mit einer von YART veredelten Yamaha R1. Fakt ist: Der Deutsche hat aber wenig Rennpraxis, schon gar nicht auf der Langstrecke.
Eine weitere Option, wenn es nach den japanischen Yamaha-Managern geht, ist Kohta Nozane (23), der bereits für YART gefahren ist. Der Japaner hat aber definitiv Probleme mit dem Speed der Top-Fahrer in der Langstrecken-WM.
Auch der Schweizer Randy Krummenacher (29) wäre möglich, aber der Zürcher steht aktuell vor dem Gewinn der Supersport-WM und sollte daher kein Risiko eingehen. Aber: YART kooperiert nun mit dem Schweizer Leder-Ausrüster IXS, der in seiner Funktion als Krummenacher-Sponsor durchaus Freude hätte mit dessen Einsatz.
Krummi war in Le Mans nach nur 20 Runden schon 0,4 sec hinter Parkes und 0,5 sec hinter Canepa. Und der Schweizer Supersport-WM-Leader gefiel auch mit guten Aussagen zum Set-up der R1-Yamaha.
«YART ist für mich generell ein Thema», sagte Krummi heute. «Und sie wissen es.»
Ein weiterer und der wohl aussichtsreichste Kandidat ist im Moment der lange Franzose Loris Baz (26), der mit den Niederländern von Ten Kate Racing auf der Yamaha R1 mit Achtungserfolgen während der Saison in die Superbike-WM zurückgekehrt ist. Für Baz machen sich auch die europäischen Manager von Yamaha stark, allen voran sein Landsmann und Europa-Rennchef Eric de Seynes.