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Lorenzo Baldassarri (Kalex): «Bin zusammengebrochen»

Von Maximilian Wendl
Im Winter krempelte Lorenzo Baldassarri einiges um und sieht sich auf einem guten Weg

Im Winter krempelte Lorenzo Baldassarri einiges um und sieht sich auf einem guten Weg

Lorenzo Baldassarri hat in der Winterpause einiges verändert und wurde für sein Risiko beim ersten Moto2-Rennen des Jahres belohnt. Eine Entscheidung ist ihm aber sehr schwergefallen: Der Abschied von der VR46-Akademie.

Gute Saisonstarts kennt Lorenzo Baldassarri. In Katar belegte er hinter Tetsuta Nagashima den zweiten Rang. Im Vorjahr schaffte es der Moto2-Pilot dort sogar auf den obersten Podestplatz und gewann drei der ersten vier Grand Prix. Danach wendete sich das Blatt. «Es ist eine Menge passiert. Ich bin in Le Mans gestürzt und habe mir wehgetan. Dann kamen in Jerez die neuen Reifen und im Verlauf der Saison weitere technische Neuerungen hinzu. Ich habe schon in Spanien gemerkt, dass sich etwas ändert, obwohl ich dort noch gewonnen hatte. Aber die Schwierigkeiten und Probleme wurden mehr und ich bin zusammengebrochen. Ich war fertig», erklärt Baldassarri vom Flexbox HP 40-Team in einem Interview bei GPOne.com.

Der Kalex-Pilot reagierte und verließ die Fahrer-Akademie von Valentino Rossi. Eine Entscheidung, bei der er sich schwertat: «Als alles funktionierte, gab es keine Probleme. Aber sobald es nicht klappte, merkte ich, dass mir etwas fehlte. Ich musste mich im Juni entscheiden und habe gespürt, dass in der VR46-Akademie kein Platz mehr für mich war. Obwohl mir die Akademie viel gab, merkte ich, dass das Abenteuer zu Ende war.»

Daraufhin suchte er den Kontakt zum siebenmaligen Königsklassen-Weltmeister Rossi und setzte ihn von seinem Abgang in Kenntnis. «Wir haben miteinander gesprochen und es war in Ordnung. Ich habe die Entscheidung getroffen, weil ich den nächsten Schritt machen musste – auf und abseits der Strecke. Das war nicht einfach, aber ich konnte mich auf meine Familie und meinen jetzigen Manager Simone Battistella verlassen. Jetzt fühle ich mich reifer.»

Es war nicht die erste plötzliche Veränderung in Baldassarris Leben: Die Moto3-Klasse musste er einst verlassen, weil er in einem Jahr zehn Zentimeter wuchs und zehn Kilogramm zunahm. Lachend sagt er: «Das Motorrad hätte sich nicht mehr bewegt, wenn ich nicht gewechselt wäre. Ich hatte schon ein paar Höhen und Tiefen.»

Auf dem Losail International Circuit überwogen zum Saisonauftakt die Höhen, denn Baldassarri hätte nicht damit gerechnet, dass er bereits um Podiumsplätze und Siege mitfahren könnte. Er sagt: «Ich bin nicht unbedingt überrascht gewesen, dass wir konkurrenzfähig gewesen sind. Sondern eher deswegen, weil wir direkt in Kämpfe verstrickt waren. Im Gegensatz zu den Konkurrenten hatte ich auch keine Reifenprobleme.» Während der Sieger aber zwei starke Runden auf den Asphalt zauberte, duellierte sich Baldassarri mit seinem Widersacher Enea Bastianini. Baldassarri hält fest: «Das war ein guter Start mit der neuen Crew. Vom Reifenmanager bis zum Technikchef – jedes Mitglied ist neu. Da waren die Tests gut, um sich kennenzulernen. Wir haben eine gute Basis geschaffen.»

Jetzt geht es darum, in Form zu bleiben und nicht erneut nach einem starken Auftakt abzubauen. Allerdings muss auch Baldassarri sich gedulden, bis die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt wird und der Grand-Prix-Sport wieder freigegeben ist.

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