Remy Gardner (Kalex): Die stärksten Moto2-Fahrer
Jorge Navarro, Jorge Martin und Remy Gardner
Remy Gardner stand im Vorjahr in Las Termas/Argentinien erstmals in seiner Karriere auf dem WM-Podest. Im März startete er mit Platz 5 in Doha/Katar in seine vierte volle Moto2-Saison, für 2021 verfolgt der Sohn des ehemaligen 500-ccm-Weltmeisters Wayne Gardner ein großes Ziel: «Ich bin bereit für die MotoGP-Klasse.»
Zuvor hofft der Kalex-Pilot aus dem Onexox TKKR SAG Team aber darauf, auch in dieser Saison noch möglichst viele Rennen zu bestreiten. WM-Promoter Dorna plant inzwischen einen Neustart für den 19. Juli in Jerez.
Der 22-Jährige, der in der Nähe von Barcelona lebt, ist überzeugt davon, in der richtigen Position zu sein: «Ja, ich habe mich darauf gefreut, zum nächsten Rennen zu kommen. Im Vorjahr hatte ich ein gutes Jahr, um Erfahrung zu sammeln – es war kein sehr gutes Jahr, aber es war ein gutes Jahr. Und ich habe wirklich viel gelernt. Deshalb glaube ich, dass wir es in diesem Jahr hätten rocken können. Ich kann es nicht erwarten, bis es wieder weitergeht», betonte Gardner im Interview mit SPEEDWEEK.com.
«Mein Teamchef Eduardo [Perales] sagt mir ständig, dass er gewinnen will. Und ich höre das gerne. Er versichert mir, dass wir alles tun, was nötig ist, um zu gewinnen: ‚Wenn du etwas brauchst, machen wir das.‘ Und es funktioniert, ich habe ein gutes Trainingsprogramm mit meinem Coach – oder ich hatte, jetzt geht ja weniger», ergänzte der Australier schmunzelnd.
Remy, beim Saisonauftakt 2020 warst du auf dem Chassis von 2019 unterwegs. War geplant, im Laufe der Saison noch auf das neueste Kalex-Chassis umzusteigen?
Ich weiß es nicht. Ich hatte nie die Chance, das 2020-Chassis zu testen. Kalex hat gesagt, es sei ein bisschen besser. Ich weiß nicht. Das hat Eduardo entschieden.
Es hat gut funktioniert. Ich kann nicht sagen, ob das 2020-Chassis gut oder schlecht ist, weil ich es nie getestet habe. Aber ich versuche, nicht darüber nachzudenken. Was auch immer ich bekomme, ich versuche das Beste daraus zu machen. Das habe ich auch getan.
Mit welchem Ziel bist du in die Saison 2020 gestartet? Immerhin möchtest du ein MotoGP-Team von dir überzeugen.
Ich wollte konstant in jedem Rennen in die Top-5 fahren und einfach diese Fehler loswerden. Im Vorjahr war ich einfach ein bisschen überwältigt und ich glaube, dass ich in diesem Jahr einfach ein bisschen selbstbewusster bin: Ich weiß, dass ich da vorne mitkämpfen kann.
In der Moto2-Klasse geht es sehr eng zu, wer sind aus deiner Sicht deine stärksten Gegner?
Ich würde sagen Jorge Navarro, Jorge Martin – er hatte zwar ein schlechtes Rennen in Katar, aber er wird stark sein. Ich glaube, dass auch Fernandez dazukommen wird, er wird mit dem neuen Team ein bisschen Zeit brauchen, aber er wird es schaffen. Und vielleicht auch Marini – und natürlich zähle ich auch mich zur Gruppe, die man wahrscheinlich an der Spitze des Feldes sehen wird.
Dann sind das auch deine Gegner im Kampf um einen Platz in der MotoGP-Klasse für 2021? Du meintest, dass sechs oder sieben Jungs aus der Moto2 auch in der Königsklasse gut performen würden.
Ja, sicher. Hoffentlich kann ich diese Jungs in den Schatten stellen, wenn wir dann noch Rennen fahren. (Er schmunzelt.)
Würdest du auch virtuelle Rennen fahren? Zehn deiner Moto2-Kollegen sind heute erstmals im Einsatz.
Ich habe das Spiel MotoGP19, aber ich bin nicht wirklich gut darin. (Er lacht.) Wenn ich ehrlich bin, bevorzuge ich echtes Racing. Ich spiele zwar an der PlayStation, aber mehr Schießspiele und solche Dinge – aber nicht einmal dort bin ich gut. (Er lacht wieder.) Ich arbeite lieber in meinem Workshop.
WM-Stand Moto2 nach einem Rennen:
1. Nagashima, Kalex, 25 Punkte
2. Baldassarri, Kalex, 20
3. Bastianini, Kalex, 16
4. Roberts, Kalex, 13
5. Gardner, Kalex, 11
6. Navarro, Speed Up, 10
7. Schrötter, Kalex, 9
8. Canet, Speed Up 8
9. Vierge, Kalex, 7
10. Lüthi, Kalex, 6
11. Bendsneyder, NTS, 5
12. Bezzecchi, Kalex, 4
13. Di Giannantonio, Speed Up, 3
14. Dixon, Kalex, 2
15. Manzi, MV Agusta, 1