KTM: Trotz Problemen Bekenntnis zur MotoGP

Moto2-Rookie Veijer: Geniale Power und viele Wheelies

Von Thomas Kuttruf
Collin Veijer auf der Moto2-Kalex in Jerez

Collin Veijer auf der Moto2-Kalex in Jerez

Der neue Pilot in der Moto2-Mannschaft von KTM-Ajo bewies bei seinem ersten Test Ausdauer: Collin Veijer war fleißigster und schnellster Rookie aus der Moto3. Nach einem Tag Warm-up ging es zur voll zur Sache.

Der Niederländer Collin Veijer, der am letzten Sonntag im Husqvarna-Dress für das deutsche Intact-GP-Team ohne Erfolg versucht hatte, den Vize-Titel in der Moto3-WM zu sichern, tröstete sich mit zwei vollen ersten Arbeitstagen auf der deutlich größeren Moto2-Kalex.

Während viele Teams ihre vertrauten Stammfahrer beim zweitägigen Jerez-Test nur einen Tag kreisen ließen, durfte Veijer maximal viele Runden der Eingewöhnung im Team Ajo drehen. Einen Vorteil gegenüber anderen hochkarätigen Rookies hat Veijer aber nicht. Auch David Alonso, Dani Holgado, Ivan Ortola sowie der ebenfalls neu in Moto2 gekommene Adrian Huertas testen Donnerstag und Freitag.

Von allen Frischlingen drehte «CV95» nicht nur die meisten Runden, nach beeindruckenden 180 Umläufen auf dem Kurs von Jerez führte er auch die Zeitenliste innerhalb der Moto3-Debütanten an. Lediglich Supersport-Weltmeister Huertas war nochmals eine halbe Sekunde eiliger unterwegs. Mit konstanten Rundenzeiten von 1:41,5 verlor Veijer auf seinen Teamkollegen Deniz Öncü 0,862 sec. Dessen Zeit widerum bewegte sich im Bereich der Pole-Position vom Früjahr 2024.

Nach Tag 1 noch voller Energie, hatte die zweite Dosis der über doppelt so starken Moto2 erste Spuren hinterlassen. Collin Veijer sagte vor der Abreise aus Jerez: «Ja, jetzt bin ich auch richtig müde. Die beiden Tage waren sehr produktiv, aber auch intensiv.»

Die #95 beschrieb die Vorgehensweise: «Am Donnerstag ging es nur darum, einen Eindruck zu bekommen und das richtige Gefühl aufzubauen. Wir haben keine Experimente gemacht, nichts geändert, nicht einmal die Reifen. Am zweiten Tag war es anders. Nach ein paar Runden war ich sofort auf dem Level von Donnerstagabend und als wir dann neue Reifen montiert haben, war ich sofort über eine Sekunde schneller. Von dem Punkt an haben wir richtig angefangen zu arbeiten.»

Mit dem Ergebnis zeigte sich der 19-Jährige selbst zufrieden: «Wir haben gemeinsam versucht über die Einstellung des Bikes in fast allen Bereichen herausfinden, was sich wie auswirkt, es war sehr lehrreich. Gleichzeitig ging das Tempo damit weiter hoch und am Ende sind bereits sehr nahe dran an Zeiten, die man in Jerez fahren will, wenn man an der Spitze sein will. Meine Bestzeit war auch kein Zufall, ich konnte den Speed über mehrere Runde gehen.»

Als eine Art Dauerprüfung bekam Veijer dann auch die volle Körperlichkeit der neuen Klasse zu spüren. «Wir haben am Freitag dann auch noch eine GP-Distanz eingebaut. 21 Runden am Stück. Mit der gewaltigen Power und den ständigen Wheelies, das war der Höhepunkt.»

Ergebnisse Moto2 Test Jerez (22. November):

1. Deniz Öncü (TR), Kalex, 1:40,679 min
2. Adrian Huertas (E), Kalex, +0,321 sec
3. Izan Guevara (E), Boscoscuro, +0,617
4. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +0,739
5. Collin Veijer (NL), Kalex, +0,862
6. Daniel Holgado (E), Kalex, +0,918
7. David Alonso (CO), Kalex, +0,920
8. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +1,250

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