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Sandro Cortese: «Man darf keine Wunder erwarten»

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese

Sandro Cortese

Mit jedem Testtag nähert sich Sandro Cortese der Moto2-Weltspitze. In Jerez gelang ihm heute die 18. Zeit.

Sandro Cortese (23) kommt bei seiner Moto2-Lernphase täglich ein paar Schritte weiter. Platz 18 mit einer Zeit von 1:44,404 min und 2,1 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Pol Espargaró – das war das Fazit nach dem ersten trockenen Testtag in Jerez.

«Ich bin 42 Runden gefahren, und wir kommen Schritt für Schritt näher an die vorderen Leute heran», fasste der Kalex-Pilot aus dem Team Dynavolt Intact GP zusammen. «Man darf keine Wunder erwarten. Wir haben am Motorrad viele Sachen ausprobiert, auch die Zusammenarbeit mit Öhlins-Techniker Graeme Irvine klappt immer besser. Wir verstehen uns ausgezeichnet. Gegenüber Valencia habe ich mich klar gesteigert. Dort war ich nach dem ersten Tag an 29. Stelle, jetzt an 18. Und ausser Tom Lüthi fehlt keiner von den Spitzenfahrern.»

Cortese macht kein Geheimnis daraus, dass ihm der flüssige Circuito de Jerez bei seinen Moto2-Lernfahrten besser entgegenkommt als die eckige Piste in Valencia. «Letzt Woche war es schwierig, denn Valencia ist eine Stop-and-Go-Strecke, da braucht man 100-prozentiges Vertrauen zum Motorrad, und das habe ich in der neuen Klasse noch nicht. Hier in Jerez verstehe ich das Motorrad schon viel besser, beim harten Anbremsen und beim Rausbeschleunigen. Jetzt macht es viel mehr Spass, ich fahre viel entspannter. Heute habe ich Pasini, Corsi und De Angelis auf der Strecke getroffen, die waren gar nicht mehr so viel schneller als ich. Da geht es um eine halbe Sekunde. Aber sie haben oft zu spät gebremst und konnten dann die Linie nicht halten. Deshalb fahre ich lieber alleine. Ich warte jedenfalls auf keinen Gegner, um mir dann etwas abzuschauen. Das hilft mir nicht weiter.»

Technik-Direktor Jürgen Lingg war mit den Fortschritten des Moto3-Weltmeisters zufrieden. «Das war ein guter Tag», lautete sein Resümee. «Graeme hat bei der Gabel die Top-out-Feder geändert, das war ein  richtiger Schritt nach vorne. Ich bin echt zufrieden. 1:44,4 am ersten Tag hier mit der Moto2, das kann sich sehen lassen. Die Platzierung interessiert mich momentan sowieso weniger. Aber es sind halt immer noch zwei Sekunden...»

Doch Lingg lobt auch das technische Verständnis seines Schützlings. «Sandro spürt jetzt alle Veränderungen am Motorrad. Er gibt jetzt beim Set-up bereits die Richtung vor, die er haben will. Das ist ein gutes Zeichen.»

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