MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Pol Espargaró: «Kalex ist der Schlüssel zum Sieg»

Von Matthias Dubach
Pol Espargaró: «Die MotoGP ist noch weit weg»

Pol Espargaró: «Die MotoGP ist noch weit weg»

Der Moto2-Titelfavorit weiss: «Das wird die wichtigste Saison meines Lebens.» Der Spanier über seinen weltmeisterlichen Teamchef und was er Sandro Cortese rät.

Draussen auf der Strecke in Jerez herrscht garstiges Wetter, Windböen peitschen den Regen über das Gelände. In der Box des Teams Tuenti HP 40 herrscht eine entspannte Atmosphäre, keiner der drei Piloten Pol Espargaró, Esteve Rabat und Axel Pons denkt daran, bei diesen Bedingungen rauszufahren. «Es bringt nichts. Wir haben die neuen offiziellen Motoren bekommen. Nun müssen wir mit Bedacht vorgehen, wieviele Kilometer wir damit vor dem Saisonstart noch abspulen», sagte Espargaró. Die Motoren müssen für die beiden ersten Rennen in Katar und Texas ausreichen.

Weil seine Kalex im trockenen Halbdunkel der Box stehen bleibt, nimmt sich der 21-jährige Moto2-Vizweltmeister Zeit für ein Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Pol, du bist der meistgenannte Titelfavorit in diesem Jahr. Fühlst du dich unter Druck?
Naja, manchmal fühle ich schon Druck. Aber ich denke, wenn du ein gutes Gefühl hast, wenn du weisst, dass du gewinnen kannst, dann ist es nicht Druck. Dann gibt dir dieses Wissen Energie. Wir sind auf jeden Fall gut aufgestellt, das Team arbeitet gut, das Motorrad ist sehr gut. Das sind alles Voraussetzungen, eine gute Saison hinzulegen.

Vor welchem Fahrer hast du am meisten Respekt? Mit Tom Lüthi ist einer der Mitfavoriten bereits ausgeschieden...
Das ist Moto2 – es gibt so viele Fahrer, die in Frage kommen. In dieser Klasse liegen alle sehr dicht zusammen. Je nachdem, wo das Rennen stattfindet, sind wieder andere Fahrer vorne. Es kommt auf die Strecke und die Form an. Sicher rechnen muss ich mit Tito Rabat, Scott Redding, auch Julián Simón war in Valencia beim Test schnell. Toni Elias war gestern ebenfalls vorne dabei. Aber das ist in der Moto2-Klasse einfach so. Es ist schwierig zu sagen, wer sich durchsetzen wird.

Wir können dir ein kleines Geheimnis verraten: Sandro Cortese orientiert sich in seinem ersten Moto2-Jahr nicht zuletzt an deinem Debüt-Jahr in dieser Klasse, du wurdest 2011 WM-13. Was kannst du Sandro für das erste Jahr raten?
Der Einstieg ist eine schwierige Phase. Du musst zuerst eine Menge Erfahrung sammeln, bevor du an der Spitze dabei sein kannst. Es gibt keine Alternative zu sehr viel unermüdlicher Arbeit. Du darfst nie aufgeben und musst immer versuchen, jeden Tag noch emsiger zu arbeiten, bis du die nötige Erfahrung gesammelt hast. Das zweite Jahr wird für Sandro mit Sicherheit einfacher.

Ist dein Team Tuenti HP 40 so etwas wie das Werksteam von Kalex geworden?
Ja, mehr oder weniger. Ich mag es, dass jetzt viele Fahrer die neuen Teile haben, das gibt uns und den Kalex-Leuten viele Informationen, die nützlich sein werden. Die Unterstützung von Kalex ist wirklich sehr gut. Ich denke, das wird der Schlüssel zum Sieg sein.

Mit Sito Pons hast du einen zweifachen 250-ccm-Weltmeister als Teamchef. Wie nützlich ist das für dich?
Es ist wichtig, eng mit ihm zusammenzuarbeiten. Er ist nicht einfach nur mein Teamchef. Er war selber Fahrer und hat viel Erfahrung. Wenn du dir das Ziel gesetzt hast, Weltmeister zu werden, ist es extrem wichtig, jemand zu haben, der sich in diesem Bereich auskennt. Er hält viele nützliche Tipps und Hinweise für mich bereit. Gerade in dieser Klasse ist das sehr wichtig.

Wie sehen deine Pläne für einen Aufstieg in die MotoGP-WM aus?
Das ist noch ein bisschen weit weg. Wir haben uns schon einige Gedanken gemacht, aber es steht noch nichts fest. Es ist wichtig, sich in diesem Jahr 100 Prozent auf die Moto2 zu fokussieren. Das ist die wichtigste Saison meines Lebens, deshalb müssen wir unsere Arbeit darauf konzentrieren. Ich habe ein sehr gutes Motorrad, das müssen wir ausnützen.

Dein Bruder Aleix ist bereits in der MotoGP unterwegs, allerdings auf einer Claiming-Rule-Maschine. Wäre das – oder im nächsten Jahr ein Kundenteam mit einem Prototypen-Motor – für dich auch denkbar?
Im Moment ist CRT kein Thema. Ich bin noch jung, wir müssen die beste Möglichkeit für mich finden. Eine Maschine, auf der ich mein Bestes zeigen kann. Wir müssen abwarten, was passiert, aber wir müssen die bestmögliche Entscheidung für die Zukunft treffen.

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