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Sandro Cortese: «Moto2 muss im Hirn ankommen»

Von Günther Wiesinger
Sandro Corte neben Pasini (54), dahinter Kent

Sandro Corte neben Pasini (54), dahinter Kent

Sandro Cortese braucht noch einige Kilometer, bis er den neuen Fahrstil besser beherzigt hat.

Sandro Cortese gelang bei seinem Moto2-WM-Debüt in Katar der 13. Startplatz und Rang 17 im Rennen. Mit dieser Darbietung war der 23-jährige Moto3-Weltmeister nicht restlos zufrieden. Der Kalex-Pilot aus dem neuen Team Dynavolt Intact GP büsste im Qualifying 0,959 Sekunden auf Pol Espargaró ein – diesen Abstand will Sandro jetzt schrittweise reduzieren.



Dein Cheftechniker Jürgen Lingg hat beim Valencia-Test im Februar gesagt, der 125er- und Moto3-Fahrstil hat sich bei dir in den acht Jahren ziemlich eingeschweisst. Wie klappt es mit der Umstellung auf die 600er-Klasse?

Ich habe vom letzten Jerez-Test bis zum Rennen in Doha wieder einen Riesenschritt gemacht. Wenn ich mich weiterhin so steigere, wird es nicht eine ganze Saison dauern. Ich habe schon hart an mir selber gearbeitet. Und ich schaue mir fast tagtäglich Videos von den Rennen an.
Ich schaue genau: Was muss ich machen, um schnell zu fahren. Ich arbeite daheim noch sehr hart daran, um das ganze Thema Moto2 auch in meinem Gehirn ankommen zu lassen. Ich bemühe mich, das Moto2-Fahren zu optimieren und dann auf der Strecke umzusetzen.
Ich hoffe, dass es nicht so lange dauert wie bei Terol. Bei Zarco ging es 2012 ein bisschen schneller.
Ich muss immer diese beiden als Beispiel nennen. Marc Márquez hat die Messlatte unheimlich hoch gelegt. Zarco und Terol sind realistische Massstäbe dafür, welche Lernkurve man erreichen kann.
Wenn ich es bis zum Jahresende so hinkriege wie die beiden 2012, dann passt es schon.

Du warst im Quali 13., da waren GP-Sieger wie West, Elias und Takahashi hinter dir.
Im Qualifying habe ich mich gut präsentiert. Damit war ich zufrieden und glücklich.
Wenn ich im Rennen in Texas wieder einen 13. Startplatz wie in Doha zustande bringen und diese Position dann auch im Rennen umsetzen kann, ist das noch einmal ein Riesenschritt. Das ist mein heimliches Ziel für Austin.
Vielleicht ist es auch ein kleiner Vorteil, dass alle Gegner die Strecke neu kennenlernen müssen. Mal schauen, wer sich dann schneller dran gewöhnt.

Wo verlierst du diese 0,9 Sekunden momentan?

Im Moment bin ich mit der Kalex noch nicht so eins wie mit der KTM. Mit der Moto3 bin ich rausgefahren und wusste: Ich kann da bremsen und hier ans Gas geben, aber mehr geht nicht. Da bin ich momentan noch ein bisschen auf der Suche: Wo kann ich bremsen? Was ist spät? Und was ist zu spät? Und was ist zu früh? Manchmal komme ich an und denke, ich hätte dich noch ein bisschen später bremsen können. In dieser einer Runde probiere ich ein bisschen zuviel und habe dadurch einen schlechten Exit.
Ich bin bei diesem Motorrad noch in der Suchphase fürs Limit, auch beim Vorderrad. Ich frage mich: Wie weit kann ich mit betätigter Vorderradbremse in die Kurve reingehen?
Es ist nicht mehr so viel. Wenn ich einmal verstehe, wie das Motorrad funktioniert, wie ich mit 30 Runden alten Reifen immer noch eine schnelle Rundenzeit fahren kann, mache ich noch einmal einen grossen Schritt nach vorne.
 

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