Tom Lüthi: «Das war die falsche Richtung»
Tom Lüthi brauste zu Startplatz 12
Für das Moto2-Qualifying liess sich Tom Lüthi wegen der Beschwerden im operierten rechten Arm eine schmerzstillende Spritze setzen. «Das werde ich auch vor dem Rennen machen lassen», stellte der Schweizer nach dem Erreichen des 12. Startplatzes fest. Der Suter-Pilot wusste aber, dass an diesem Samstagnachmittag mehr möglich gewesen wäre als die 0,927 sec Rückstand auf die Bestzeit von Scott Redding.
«Es lag nicht an den Schmerzen im Arm. Im Morgentraining habe ich noch drunter gelitten, aber nach der Spitze war es besser. Das Problem im Quali war vielmehr eine falsche Reifenwahl und dass wir bei der Abstimmung in die falsche Richtung gearbeitet haben», erkannte Lüthi, der seine persönliche Bestzeit schon in der 5. seiner 19 Runde fuhr. «Wir haben eigentlich gute Arbeit mit dem Motorrad geleistet, aber haben dann einen grossen Schritt versucht, der falsch war. Das bedeutet, dass wir im Warm-up noch eine grosse technische Änderung ausprobieren müssen.»
Lüthi ist sich bewusst, dass am Sonntag viel Durchhaltewillen gefragt sein wird. Das Moto2-Rennen von Mugello dauert 21 Runde. «Es wird schwer auf dieser Strecke, es braucht viel Kraft. Ausserdem ist der dritte Tag an einem Rennwochenende der schlimmste, was den Arm betrifft.»
Der operierte Ellbogen und der beschädigte Nerv schreien nach drei Tagen grosser Belastung nach Erholung, wie der Berner bereits von seinen bisherigen Comeback-Rennen in Jerez und Le Mans weiss. «Die Muskel- und Sehnenansätze entzünden sich durch die Belastung. In Spanien und Frankreich habe ich am Samstag jeweils mit Bangen an das Rennen gedacht. Ausserdem treten Verspannungen auf der linken Seite des Rückens auf, weil ich die Schwäche im Arm kompensiere», schilderte Lüthi.
In einer idealen Welt würde die Moto2-WM jetzt eine einmonatige Pause ohne Grands Prix einlegen. «Nur dann könnte ich eine saubere Reha durchziehen. Aber der Kalender wird in nächster Zeit noch schlimmer... Ich bin weit weg von meinem Topniveau», mahnt sich der Interwetten-Paddock-Pilot zur Geduld.