Scott Redding gestürzt: «Wir haben viel mitgemacht»
Auch die bravouröse, voreilige Rückkehr nach dem Radiusknochenbruch im linken Handgelenk, mit einer Platte und sechs Schrauben fixiert, nützte nichts: Scott Redding ist die Moto2-Weltmeisterschaft 2013 entglitten.
England wartet weiter auf den nächsten Motorrad-GP-Weltmeister. Seit Phil Read (250 ccm/1971) und seit Barry Sheene (500 ccm/1977) hat kein Brite mehr Titelehren davon getragen.
Reddings Titelchance löste sich in Motegi bereits in der ersten Runde in Luft auf nach wenigen Kurven in Rauch auf. Tito Rabat stürzte vor dem englischen Kalex-Fahrer aus dem Marc VDS-Team, Titelanwärter Redding kollidierte mit dem Motorrad des Spaniers und wurde in hohem Bogen abgeworfen.
Das Rennen wurde mit der roten Flagge gestoppt und neu gestartet. Aber beim Re-Start befand sich Redding in ärztlicher Behandlung.
Der 20-jährige Brite musste tatenlos zusehen, wie Pol Espargaró den Sieg einheimste und den Titel für sich entschied.
Ein bitterer Rückschlag für Redding, der im Juni nach dem Barcelona-GP 47 Punkte vor seinem Rivalen gelegen war.
«Als Tito vor mir zu Boden ging, habe ich alles getan, um einen Zusammenstoss zu vermeiden», schilderte Scott Redding. «Aber ich habe ihn getroffen, das ging nicht anders. Und ich fiel auch runter... Das ist natürlich enttäuschend, nicht nur, weil wir in den letzten acht Tagen einiges mitgemacht haben. Schon allein die Tatsache, dass ich hier überhaupt an den Start gehen konnte, grenzte an ein kleines Wunder. Nach meinem Sturz war keiner mehr vorhanden, der Pol Widerstand hätte leisten können. Tito und ich waren ausser Gefecht...»
«Die Weltmeisterschaft ist futsch. Es lag sicher nicht daran, dass wir es nicht herzhaft genug probiert haben», ist Scott überzeugt. «Trotzdem ist diese Niederlage schwer zu schlucken. Daran haben wir jetzt zu knabbern. Jetzt müssen wir diese Geschehnisse verarbeiten und wegstecken und in Valencia in starker Verfassung zurückkehren. Ich gratuliere Pol! Wir haben uns in diesem Jahr nichts geschenkt. Es war ein guter Kampf. Schade, dass wir die Entscheidung nicht bis Valencia offen halten konnten.»
Beim WM-Finale muss Redding den zweiten WM-Rang gegen Rababt absichern: Der liegt 20 Punkte hinter ihm auf Rang 3.
Die ärztliche Untersuchung forderte glimpfliche Blessuren zutage: Scott Redding hat umfangreiche Blutergüssee am rechten Ellbogen und am rechten Knie erlitten. Die operierte linke Hand hat keinen weiteren Schaden genommen, da der Brite in Erwartung des Sturzes sofort die Hand vom Lenker nahm.