Tito Rabat: «Der erste Rivale bin ich selbst!»
Tito Rabat schoss 2013 unter die Top-3 der Moto2-Klasse, indem er in drei Grands Prix triumphierte und weitere vier Podiumsplätze und zwei Pole-Positions sicherte. Nun wechselte der Spanier von Tuenti HP 40 zu Marc VDS Racing. Im Interview warf er einen Blick auf das vergangene Jahr und auf die nächste Saison.
Tito, es war, aus verschiedenen Gründen, ein sehr wichtiges Jahr für dich.
Ja, das war ein sehr komplettes Jahr für mich. Von Anfang an habe ich gelernt, gute Rennen zu fahren und zu gewinnen. Zudem erreichte ich Podiumsplätze mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Ich habe auch den Druck erlebt, den man verspürt, wenn man eine Chance auf den Titel hat. Ich habe deswegen viele Fehler gemacht, aber ich war in vielen Rennen an der Spitze und hatte viele Kämpfe mit Pol Espargaró und Scott Redding. Es war ein Übergangsjahr, denn ich fing an, Rennen zu gewinnen, und das war ein großer Unterschied.
Deine Chance auf den Titel hast du während der Rennen in Asien verloren. Wie kam es dazu?
Zu Beginn der Saison war mein Ziel, in die Top-5 zu kommen. Danach, sobald die Saison dem Ende zuging, merkte ich, dass ich besser, besser und noch besser sein konnte. Nach Aragón, als ich den zweiten Platz belegte und Pol den dritten, dachte ich (lächelt) ‹Vielleicht kann ich diese Meisterschaft gewinnen!› Dann hatte ich ein wirklich gutes Rennen in Malaysia. Danach sah es sogar noch besser aus, und ich dachte ‹Ich könnte wirklich gewinnen!› Dann kam Phillip Island und es war immer noch ein Non-Stop-Lernprozess für mich. Ich war ein wenig nervös und machte viele Fehler, fuhr nach der Zielgeraden geradeaus. Das passiert in deinem ersten Jahr, in dem du in den Rennen an der Spitze mitfährst. Ich werde nur das Beste aus der Saison mitnehmen: Ich habe gelernt, wie man gewinnt und in jedem Training und jedem Rennen stark ist. Das werde ich in meinem Hinterkopf behalten.
Wie schätzt du dein neues Team nach dem ersten Test ein und wie willst du das Bike in der Vorsaison verbessern?
Dass das Team in Belgien seinen Sitz hat, ist kein Problem. Ich war letzte Woche mit ihnen dort Abendessen, und es war sehr schön. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, sind die Dinge gleich. Du würdest Mitte der Saison sowieso nicht nach Belgien reisen, um das Team zu sehen, denn man sieht sich an der Strecke. In dieser Hinsicht ist mein Leben das gleiche geblieben. Wir hatten einen sehr guten Test in Jerez. Es waren zwei Tage und ich war in der Lage, der Crew die Informationen zu übersetzen und weiterzugeben. Die Beziehung zwischen mir und der Mannschaft ist gut, auch mit meinem Teamkollegen Mika Kallio verstehe ich mich. Wir arbeiten gut zusammen. Ich bin bisher sehr zufrieden mit der Vorsaison und jetzt werden wir versuchen, meine Leistung zu halten und für Katar weiter zu verbessern.
Wer glaubst du, werden im nächsten Jahr deine Hauptkonkurrenten sein?
Der erste Rivale bin ich selbst! Ich denke, ich habe eine wirklich gute Chance, im nächsten Jahr den Titel zu gewinnen. Natürlich muss ich mich steigern und ich werde eine Menge Konkurrenten haben. Tom Lüthi, zum Beispiel, hatte in diesem Jahr einen zertrümmerten Arm, aber im nächsten Jahr wird er sehr stark sein. Mika ist seit vielen Jahren in der Moto2-Klasse, Maverick Viñales kämpft jedes Rennen und sicherlich wird er in der Moto2-Klasse das Gleiche tun. Ich habe also eine Menge Rivalen.
Was ist dein Plan für den Winter, wie sehen dein Fitnessprogramm und dein Urlaubsplan aus?
Ich mache keinen langen Urlaub, denn der Plan ist sehr intensiv. (lacht) Ich werde auf jeden Fall viel im Fitnessstudio sein und eine Menge Dirt Track fahren. Wahrscheinlich fahre ich bis zu vier Rennen. Zwei mit Autos und zwei auf einem Motocross-Bike. Das heißt, ich halte alles am Laufen und habe Spaß.