Marcel Schrötter: Spannender Kampf gegen Márquez
Wie viele andere GP-Fahrer nahm auch der deutsche Moto2-Pilot Marcel Schrötter am Superprestigio-Dirt-Track in der «Palau Sant Jordi»-Indoor-Arena in Barcelona teil.
Der Bayer verpasste knapp den Einzug in das Superfinale, in dem die vier besten Dirt-Track-Spezialisten auf die vier besten GP-Fahrer aus den getrennten Finalrunden trafen. Im Superfinale siegte der amerikanische AMA Dirt-Track Champion Brad Baker, nachdem MotoGP-Weltmeister Marc Márquez bei einer Kollision mit dem Amerikaner zwei Runden vor Schluss gestürzt war.
Marcel Schrötter verpasste die Finalrunde im Last Chance-Heat nur knapp. Im zweiten Qualifikationslauf duellierte er sich rundenlang mit Ausnahmekönner Marc Márquez um die Führung. Trotz Rang 2 in diesem Heat musste er in den Last Chance-Heat, in dem er erneut den Start für sich entscheiden konnte, ehe er eine Runde vor der Zielflagge auf Rang 2 liegend stürzte. Schrötter blieb dabei glücklicherweise unverletzt.
Für Schrötter war es das erste Rennen auf einer erdigen Oval-Piste. Nach nur einem Trainingstag und mehreren Trainingseinheiten am Samstagmittag vor dem Hauptevent steigerte sich Schrötter, der 2014 für das Tech3-Team in der Moto2-WM antritt, von Session zu Session: «Es ist alles sehr kurzfristig zustande gekommen. Ich musste noch viel lernen, denn ich bin bis zwei Tage vor dem Event noch nie Dirt-Track gefahren. Zudem waren die Bikes dafür nicht perfekt umgebaut. Trotzdem hat es extrem viel Spaß gemacht. Es war eine Ehre, gegen die Top-Stars unseres Sports einmal auf einem anderen Terrain anzutreten.»
Schrötter vs. Márquez
Schrötter genoss seinen Kampf mit MotoGP-Weltmeister Marc Márquez: «Am Abend in den Heats konnte ich immer sehr gut mithalten und auch wirklich gute Rundenzeiten fahren. Der Fight gegen Marc im zweiten Quali-Lauf war aus meiner Sicht das Highlight des Abends. Wir haben rundenlang um die Führung gekämpft, bis er sich schließlich etwas absetzen konnte. Am Ende war er doch noch etwas schneller. Auch mit Aleix Espargaró hatte ich einen schönen Fight. Es war schade, dass es für den direkten Einzug in die Finalrunde nicht gereicht hat. Im Last Chance-Rennen bin ich dann leider sehr spektakulär gestürzt. Als Zweiter hätte ich den Einzug ins Finale geschafft. Trotzdem war es ein super Event und ich habe sehr viel Spaß gehabt.»
Trotz seiner guten Leistungen in den Läufen hatte Schrötter mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. «Wegen der kurzen Vorbereitungszeit war es unmöglich, meine Supermoto-KTM besser für diesen Event umzurüsten beziehungsweise abzustimmen und es brauchte auch eine Weile, um mich auf die fehlende Vorderradbremse einzustellen. Bei den Trainings kam daher in haarigen Situationen ein paar Mal Stress auf, als ich vergeblich nach dem Bremshebel griff…»
Auch in Zukunft will der 21-Jährige das Dirt-Track Fahren in sein Trainingsprogramm aufnehmen: «Der Spaßfaktor war am vergangenen Samstag enorm hoch und das Superprestigio war eine lehrreiche Erfahrung. Wenn ausreichend Zeit dafür vorhanden ist, wird die KTM bestimmt wieder auf Dirt-Track Anforderungen umgebaut und in meinen Trainingsplan eingebaut. Bei den Slides gleichzeitig über das Vorder- und Hinterrad bekommt man viel Gefühl für das Fahrverhalten des Motorrades. Vorerst werde ich aber mein Training für die Saisonvorbereitung mit viel Supermoto fahren fortsetzen. In dieser Woche geht es unweit von Valencia richtig damit los.»
Ergebnis Superfinale
1. Brad Baker, KTM
2. Esteve Rabat, Honda
3. Kenny Noyes, Suzuki?
4. Aleix Espargaró, Yamaha
5. José Pedro Gomez, Yamaha
6. Merle Scherb, Yamaha?
7. Dani Ribalta, Kawasaki?
8. Marc Márquez, Honda