Motorschäden: Aegerter-Team fordert Verbesserungen
Zum vorzeitigem Abschied aus dem Moto2-Rennen unter dem Flutlicht des Losail International Circuit zog Dominique Aegerter noch für einige Kurven lang eine Ölrauchfahne hinter sich her. Dann wurde für den Schweizer die «Spiegelei»-Flagge (oranger Punkt auf schwarz, aus technischen Gründen muss sofort die Box angesteuert werden) geschwenkt, aber Aegerter musste auf Rang 7 liegend seine Suter mit Motorschaden sowieso abstellen.
Statt den Allzeitrekord von Luca Cadalora mit 34 Zielankünften in den Punkten hintereinander zu egalisieren, sah Aegerter erstmals seit dem Barcelona-GP 2011 die Zielflagge nicht. Aus purem Frust boxte er bei der Rückkehr ins Fahrerlager auf verschiedenes ein und verzog sich dann in die Streckenklinik, um seine schmerzende Hand behandeln zu lassen.
In der Box von Technomag-carXpert war die Stimmung ebenfalls am Boden. Mit dem 600-ccm-Viertakt-Motor hatte ein Einheitsbauteil den Geist aufgegeben, auf das die Mannschaft keinen Einfluss hat. «Der Motor ist komplett kaputt. Möglicherweise hatte Terol dasselbe Problem, aber er hat frühzeitig angehalten, bevor sein Motor in die Luft ging», fiel Cheftechniker Gilles Bigot auf. «Domi hat zwar gespürt, dass die Leistung abnimmt, ist aber noch weitergefahren. Der Motor ist dann gebrochen und das Öl ist ausgetreten. So etwas ist am Samstag auch bei Axel Pons passiert. Es sieht so aus, dass es bei den Einheitsmotoren ein kleines Problem gibt», klagte der Franzose.
Die Aggregate stammen von Honda, werden seit 2013 von der spanischen Firma ExternPro gewartet und an die Teams abgegeben. Bigot fordert: «Das muss unter die Lupe genommen werden. Manchmal passiert das vielleicht einmal im Jahr. Nun hatten wir zwei oder sogar drei Fälle an einem Wochenende. Womöglich war es auch bei Zarco am ersten Tag ein solches Problem. Da müssen sie sich wirklich darum kümmern. Wir sind nicht befugt, etwas selber zu machen oder die Motoren selber zu prüfen.»
Das schweizer-französische Team trauert den entgangenen Punkten nach. Bigot: «Das war sehr unglücklich für Dominique, denn er war in einer guten Position. Er lag hinter Lüthi und Viñales, sie waren dabei, zu Corsi aufzuschliessen. Er hätte sicher gute Punkte mitnehmen können. Es war enttäuschend für ihn und auch für das ganze Team. Wir wissen, dass dies im Motorsport passieren kann, man muss mit Defekten rechnen. Domi wollte das Rennen beenden und hat keinen Fehler gemacht, aber solche Dinge passieren. Wir hoffen nun einfach, dass dieses Problem bei den Motoren gelöst wird.»