Florian Alt in Aragón: Moto2-WM-Debüt bei JiR?
Der 18-jährige Florian Alt wird am übernächsten Wochenende aller Voraussicht nach beim Team Japan Italy Racing (JiR) in der Moto2-Weltmeisterschaft debütieren. Der Red Bull Rookies-Cup-Gesamtsieger von 2012 liegt momentan in der Spanischen Moto2-Meisterschaft CEV (hinter Jesko Raffin) mit einer Kalex an zweiter Stelle.
Beim JIR-Moto2-Team, das unter der Bewerbung «Teluru Team JiR Webike» auftritt, fällt der Japaner Tetsuta Nagajima nach dem schweren Sturz von Silverstone für den Rest der Saison aus. Er hat dort beim Trainingscrash rechts eine Schulterluxation erlitten, eine kleine Fraktur an der rechten Hüfte, dazu einen Schien- und Wadenbeinbruch. Auch eine Verletzung am rechten Ellbogen wurde inzwischen festgestellt.
Nakajima wurde beim Misano-GP im JIR-Team durch Federico Caricasulo ersetzt, der auf Platz 28 landete.
Florian Alt muss noch ein paar details mit seinem CEV-Team klären, denn JiR würde ihn nach dem Rennen in Aragón 2014 noch gerne bei weiteren WM-Rennen einsetzen.
«Für mich ist wichtiger, dass ich in diesem Jahr noch einige Rennen in der Spanischen Meisterschaft gewinne», sagte Alt gegenüber SPEEDWEEK.com.
JiR-Teambesitzer Luca Montiron hingegen misst der CEV keine grosse Bedeutung bei. «Man sieht den Stellenwert der CEV, wenn man sich die Resultate des letztjährigen Meisters Roman Ramos anschaut», gibt Montiron zu bedenken.
Ramos landete beim Misano-GP als QMMF-Racing-Teamkollege von Anthony West an 27. Stelle. Er hat in diesem Jahr noch keinen WM-Punkt errungen, West ist mit 65 Punkten WM-Achter. Dazu hat er den Assen-GP gewonnen.
Luca Montiron könnte sich auch für 2015 eine Zusammenarbeit mit Florian Alt vorstellen, wenn sich deutsche Sponsoren für dieses Projekt finden. Er will sich mit seinem JiR-Team aber auch wieder in der Superbike-WM engagieren.
«Flo» Alt macht sich für sein mutmassliches WM-Debüt in Aragón keine übertriebenen Hoffnungen. «Ich fahre in Spanien eine Kalex mit Michelin-Reifen, in der WM würde ich bei JiR ein TSR-Chassis fahren, dazu die Einheitsreifen von Dunlop. Aber als Standortbestimmung wäre so eine Aktion sicher reizvoll. Es ist schwer zu sagen, was man bei so einem Einsatz erreichen könnte. Die technischen Voraussetzungen sind in der WM ganz anders. Deshalb darf niemand erwarten, dass ich bei so einer neuen Konstellation von heute auf morgen konkurrenzfähig wäre.»