Domi Aegerter: Einmalige MotoGP-Chance vergeben?
In der MotoGP-WM hätte sich Aegerter bei Pramac-Ducati oder Forward-Yamaha 2015 wohl mit Plätzen zwischen 10 und 15 abfinden müssen. In der Moto2-Klasse kann der WM-Vierte und Sachsenring-Sieger nächstes Jahr möglicherweise um den Titel kämpfen.
Doch dem Schweizer muss klar sein, dass die MotoGP-Klasse das Ziel aller Rennfahrer ist. Dort wird Geschichte geschrieben und dort kämpfen spätere Legenden gegeneinander. Die Moto2-Klasse ist nur ein Transithafen dorthin.
Trotzdem entschied sich der 23-Jährige, der in Barcelona die MotoGP-Kawasaki von Avintia testen durfte, gegen einen sofortigen Aufstieg. «In der Sommerpause war ich mir sicher, dass ich in der Moto2-Klasse bleiben werde. Doch dann zeigten Pramac und Forward Interesse an mir. Dann habe ich natürlich darüber nachgedacht. Doch es war die richtige Entscheidung, in der Moto2-Klasse zu bleiben», ist Aegerter im Gespräch mit «MCN» überzeugt. «Das ist die beste Option, denn es ist einfach noch zu früh für meinen Aufstieg.» 2014 nahm Aegerter auch am 8h-Rennen von Suzuka teil und schloss es mit dem Team Kagayama auf Platz 3 ab.
Man muss jedoch den Jugendwahn der Königsklasse bedenken: Aegerter fuhr in fünf Moto2-Jahren einen Sieg ein und ist 23 Jahre alt. In diesem Alter könnte Marc Márquez bereits seinen vierten MotoGP-Titel feiern. Für 2016 stehen womöglich bereits Jonas Folger, Alex Rins, Alex Márquez und Luis Salom auf den Wunschlisten der MotoGP-Teamchefs.
«Bei Ducati habe ich mir keine Sorgen wegen des Bikes gemacht, denn Andrea Iannone macht einen guten Job damit. Und er rückt nun in das Werksteam auf. Es ist sicher nicht das einfachste Bike, aber sie verbessern sich. Doch ich will lieber in der Moto2-Klasse an der Spitze fahren und um den Titel kämpfen. Ich will im nächsten Jahr mehr Rennen gewinnen und mich unter den Top-3 der Tabelle platzieren.» Ein geplanter Test mit Forward-Yamaha wurde abgesagt, nachdem sich Aegerter für die Moto2-Option entschieden hatte.