Luis Salom (Pons-Kalex): Der Beinahe-Frühstart
Fast also hätte Jonas Folger den Pons-Piloten Luis Salom mit ins Verderben gerissen. Doch während Folger für seinen Frühstart mit einer Ride-through-Strafe belegt wurde konnte der direkt hinter ihm stehende Salom dem Reflex, ebenfalls zu früh loszufahren, gerade noch widerstehen.
Dennoch verlor Salom bereits am Start einige Positionen. Danach kämpfte er gegen Anthony West (QMMF-Speed-Up), immer wieder überholten sich die beiden gegenseitig. Dabei kam Salom einmal auf einen noch feuchten Teil der weitgehend abgetrockneten Strecke und wäre fast gestürzt. Das kostete den Mallorquiner weitere Positionen.
Erst gegen Rennmitte fand Salom seinen Rhythmus. Er fuhr in einer Gruppe, die um den achten Platz kämpfte. Doch im Ziel lag Salom noch hinter dem Deutschen Sandro Cortese nur auf Platz 13.
«Es war ein anstrengendes Rennen», erzählte Salom. «Das Resultat hätte besser ausfallen können.» Das kann man als leichte Untertreibung werten, denn Saloms Teamkollege Maverick Vinales fuhr in Aragón zu seinem zweiten Saisonsieg.
Auch wenn Salom damit nur drei WM-Punkte erbeutete: Dieser 13. Platz ist sein bestes Resultat seit dem Mugello-Grand Prix im Frühjahr, den er als exzellenter Zweiter beendet hatte. Beim darauf folgenden Rennen in Barcelona war Salom gestürzt und beinahe von Jonas Folger überrollt worden. Seither lief es nicht mehr bei Salom: Er schaffte im Qualifying keinen Top-10-Startplatz mehr, in den Rennen stürzte er (Brünn) oder schaffte nur die Plätze 26 (Indianapolis), 19 (Silverstone), 15 (Assen, Misano), 14 (Sachsenring) oder 13 (Aragón).
Ob Salom seinen Platz im Pons-Team behalten darf, wenn im nächsten Jahr mit Alex Rins ein neuer Pilot ins Team kommt, ist noch ungewiss. Sein diesjähriger Teamkollege Maverick Vinales, exzellenter WM-Dritter, wechselt 2015 ins neue MotoGP-Werksteam von Suzuki.
In der WM-Wertung 2014 hat Vinales als WM-Dritter (204 Punkte) deutlich mehr Punkte gesammelt als Luis Salom, der mit gerade mal 66 Punkten WM-Achter ist.