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Marcel Schrötter über Ziele, Tech3 & MotoGP

Von Sharleena Wirsing
Wie SPEEDWEEK.com exklusiv berichtete, hat Marcel Schrötter seinen Vertrag mit dem Tech3-Team verlängert. Nun sprach der Bayer über seine Zukunft und einen möglichen MotoGP-Aufstieg.

Marcel Schrötter belegt derzeit den zwölften Platz des Moto2-Gesamtklassements und platzierte sich 2014 mehrmals unter den Top-10. Am Sonntag des Aragón-Wochenendes verlängerte er seinen Vertrag mit dem Moto2-Team von Tech3. Teamchef Hervé Poncharal bestätigte bereits in Brünn, dass er sich für Schrötters MotoGP-Aufstieg einsetzen wird, wenn er 2015 regelmäßig Top-5-Platzierungen einfährt.

Marcel, was sind deine Erwartungen für die letzten drei Saisonrennen?

Die Übersee-Rennen gefallen mir sehr gut. Man verbringt viel Zeit mit dem Team und es ist meistens sehr lustig. Zudem ist es an den Wochenenden ruhiger, denn es sind viel weniger Leute im Fahrerlager. Es ist immer eine coole Zeit. Die Strecken gefallen mir ebenfalls gut. Motegi ist eine Bremserstrecke und ich bin kein schlechter Bremser. [grinst] Wir müssen bei allen Rennen abwarten, wie wir zurechtkommen, denn wir dachten bereits mehrmals, dass eine Strecke dem Bike gut liegt und dann hatten wir doch große Probleme.

Ich hoffe aber, dass wir die richtige Richtung einschlagen und bei allen Rennen von Anfang an gut dabei sind. Ziel ist also ein guter Beginn und eine Steigerung über das Wochenende hinweg. Top-10 und besser peile ich an.

In Valencia hast du schon bei deinem Wildcard-Einsatz 2009 für das Toni-Mang-Team in der 125-ccm-Klasse mit Rang 5 geglänzt. Diese Strecke liegt dir also.

Ja sicher, aber Valencia ist trotzdem immer schwierig, denn jeder Fahrer kennt die Strecke in- und auswendig. Dabei kommt es also auf die Tagesform und das Motorrad an. Dort muss, wie auch in Jerez, immer alles passen, um vorne zu sein. Es geht immer sehr, sehr eng zu.

Warum hast du dich für ein weiteres Jahr bei Tech3 auf der Mistral 610 entschieden?

Weil es für uns das beste Angebot war und wir an das Team und das Gesamtkonzept glauben. Um einen Top-Platz zu erhalten, muss man sonst viel Geld mitbringen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir uns 2015 steigern können, denn wir kommen der richtigen Pace immer näher. Ich fahre regelmäßig in die Punkte und konnte mehrere Top-10-Platzierungen erzielen. Nun ist eine weitere Steigerung gefragt, denn immer Platz 9 oder 10 ist auf Dauer nicht genug.

Wenn wir uns nun verbessern können, ich als Fahrer und das Motorrad durch das Wissen aus diesem Jahr, dann ist viel möglich. Wir sollten dann vorne mitfahren können, denn in Aragón fehlten mir beispielsweise nur vier Zehntel auf die Pole-Zeit. Das ist auf eine ganze Runde mit 14 oder 15 Kurven gerechnet nicht die Welt. Wir müssen uns also überall ein bisschen verbessern.

Ich glaube an das Team und fühle mich sehr wohl. Das war fast der wichtigste Grund. Im nächsten Jahr kann es mit diesem Team und dieser Maschine viel Spaß machen. Vor allem, wenn wir mal einen Podestplatz oder ähnliches schaffen. Ich vertraue dem Team und das Team vertraut mir.

Zudem hast du durch Tech3 und Hervé Poncharal eine direkte Verbindung in die MotoGP-Klasse.

Im Hinterkopf habe ich das sicher. Das ist aber nicht der Grund dafür, dass ich in diesem Team bleibe. Trotzdem ist es umso besser, dass mein Team mit einem sehr guten MotoGP-Teams zusammenhängt. Wenn der Erfolg da ist, wird das ein wichtiger Aspekt werden. Das ist schön zu wissen und auch verlockend, aber ich muss mich auf die Gegenwart, also diese Klasse, dieses Team und dieses Bike konzentrieren. 2015 will ich vorne mitfahren und viel erreichen. Ich will in dieser Klasse Erfolg haben, denn wenn der Erfolg kommt, kommt auch MotoGP – egal in welchem Team man fährt.

In Brünn erklärte Hervé Poncharal, dass er sich für deinen MotoGP-Aufstieg einsetzen wird, wenn du 2015 konstant unter dem Top-5 bist. Wie schätzt du seine Erwartungshaltung ein?

Ja, ich denke genau das sind seine Erwartungen. Platz 8, 9 oder 10 wie im Moment ist dafür nicht genug. Das weiß ich selbst. Daher hoffe ich, dass wir uns insgesamt verbessern, dabei ist aber auch das Motorrad sehr wichtig. 2015 wollen wir zusammen diese Top-5-Platzierungen erreichen. Wenn wir mit unserer Maschine vorne dabei sind, ist das anders zu bewerten. Ich will nicht sagen, dass das Motorrad viel schlechter ist als andere.

Es wäre aber schön zu sehen, dass ein anderes Fabrikat mit einem anderen Fahrer vorne mithalten kann. Konstante Top-5- oder Podestplätze gab es schon länger nicht mehr mit Maschinen, die nicht von Kalex oder Suter sind. Trotzdem würde ich mich nicht auf Top-5-Platzierungen ausruhen, denn ich will um Podestplätze kämpfen.

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