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Anthony West (Speed-up): «Top 5 wird schwierig»

Von Günther Wiesinger
Der Australier Anthony «Ant» West bestreitet die vierte Moto2-Saison für das QMMF-Team. Der 33-jährige Australier kämpft gegen die Kalex-Übermacht.

Anthony West ist der Methusalem unter den Moto2-Piloten. 33 Jahre, 8 Monate und zehn Tage ist er heute alt. der Australier bestreitet seine vierte Saison für das Team des katarischen Verbands QMMF, sein neuer Teamkollege ist der Spanier Julián Simón.

Am Sonntag wird West seinen 222. Grand Prix bestreiten, nach den mühsamen MZ-Jahren 2010 und 2011 hat der Haudegen wieder Tritt gefasst, letztes Jahr hat er den Regen-GP in Assen gewonnen, er ist WM-Zwölfter geworden, auf die Top-Ten fehlten nur vier Punkte.

Das katarische QMMF-Verbandsteam fährt die Speed-up-Maschinen des Italieners Luca Boscoscuro, dessen Team gestern mit Sam Lowes die Bestzeit erzielte – gegen 22 Kalex.

West und Simón kamen in der Gesamtwertung von FP1 und FP2 gestern auf die Ränge 15 und 16.

«Dass nur drei Speed-up-Maschinen im Feld sind gegen 22 Kalex ist bei der Entwicklung ein Nachteil», meint Julián Simón, achtfacher GP-Sieger und Achtelliter-Weltmeister 2009. «Mehr Maschinen und mehr Fahrer, das bedeutet auch mehr Information.»

West ergänzte: «Wenn wir auf eine neue Strecke kommen, kann Kalex nach einer Session schon so viele Informationen von allen Fahrern und Teams einsammeln... In dieser Hinsicht sind wir gehandicapt. Aber ich habe bei Speed-up ein paar Änderungen vorgeschlagen. Ich hoffe, dass sie sich vorteilhaft auswirken werden.»

West ist froh, mit Simón einen routinierten Teamkollegen zu haben, er war im Vorjahr WM-17. «In den letzten zwei Jahren hatte ich Rookies im Team, 2014 war es Ramon Ramos. Sie waren bei der Abstimmung keine grosse Hilfe. Simón war bei den Tests ungefähr so schnell wie ich, so können wir unsere Daten vergleichen und Informationen austauschen. Aber es wird 2015 nicht mehr so einfach, meinen Teamkollegen zu besiegen. Aber das kann unser Team nur vorwärts bringen.»

West kassierte im Vorjahr bei den ersten zehn Rennen achtmal Punkte, darunter war der Sieg in Assen, sein zweiter GP-Triumph insgesamt.

Aber dann riss die Serie: West blieb bei den nächsten sieben Rennen punktelos, erst in Valencia kam er wieder in die Top-15.

«Wir hatten in der zweiten Saisonhälfte Probleme mit dem Motorrad, sie sich nicht aus der Welt schaffen liessen, das war nicht meine Schuld», hält West fest. «Es gab keine Änderungen, was das Material betraf. Da ist nichts passiert. Sam Lowes ist auf der anderen Speed-up dann oft gestürzt. Man hatte die Wahl: Entweder ein schlechtes Resultat oder ein Crash.»

2015 strebt west einen Top-10-Platz in der Gesamtwertung an. «Am liebsten wäre ich in den Top-5. Aber in der Moto2 lässt sich nichts vorhersagen. Du kannst an einem Wochenende 20. sein und am nächsten in den ersten fünf. Aber Top-5, das wird schwierig. In den letzten Jahren gab es immer wieder Probleme bei uns. Vielleicht kriegen wir bei Speed-up noch Updates, dann können wir unsere Nachteile gegenüber Kalex vielleicht in einen Vorteil verwandeln.»

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