Marcel Schrötter: «Intact? Ich war sehr enttäuscht!»
Für die Saison 2016 hatte das Team Dynavolt Intact GP die Wahl zwischen den beiden Bayern Jonas Folger und Marcel Schrötter. Die Entscheidung des Teams aus dem Allgäu fiel am Ende auf den derzeit erfolgreicheren Folger.
Schrötter, der deutsche 125-ccm-Meister von 2008 und 2009 und Europameister von 2009 im Team von Toni Mang, Sepp Schlögl und Adi Stadler, hatte das Nachsehen.
Marcel, wie hast du die Nachricht aufgenommen, dass Intact GP sich am Ende doch für deinen Kumpel Jonas Folger entschieden hat? «Klar, das war im ersten Moment sehr, sehr enttäuschend, weil die Gespräche sehr vielversprechend waren. Sie haben uns das Gefühl gegeben, dass es klappen würde. Man kann sich aber natürlich nie sicher sein, bis man einen Vertrag unterschreibt, aber ich war mir zu 90 Prozent sicher. Es war mein Wunschteam, denn es ist ein deutsches Team, wir kommen alle aus derselben Gegend. Das wäre eine super Sache gewesen. Daher war ich sehr enttäuscht. Gerade in meiner Situation wäre das die beste Möglichkeit überhaupt gewesen», erklärte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Doch Schrötter hat Verständnis für die Beweggründe des Intact-Teams. «Andererseits kann ich die Entscheidung des Teams schon nachvollziehen. Mir ist klar, dass sich die Sponsoren eher für Jonas entscheiden, weil er Ergebnisse vorweisen kann. Ich kann derzeit keine guten Resultate vorzeigen. Es wäre mit mir also ein gewisses Risiko für das Team gewesen. Daher kann ich es auch verstehen und bin nicht sauer, aber ich war sehr enttäuscht. Doch es gilt dasselbe wie auf der Rennstrecke: ‹That’s racing.› Wenn wir woanders unterkommen, werden wir es ihnen im nächsten Jahr beweisen», lachte der WM-Zehnte von 2014.
Schrötters Zukunft ist derzeit noch ungewiss. Sein Manager Michael Kories sucht für den 22-Jährigen ein Moto2-Team mit Top-Material. Es ist kein Geheimnis, dass auch mit dem AGR-Team verhandelt wird, wo nun der Platz von Jonas Folger auf einer Kalex frei ist.