Johann Zarco: Die Titelverteidigung wieder vor Augen
Johann Zarco: Kann er auch 2016 den Titelgewinn mit dem Ajo-Team feiern?
Da die Top-3 der Moto2-Weltmeisterschaft im ersten Saisonrennen alle einen Fehlstart fabrizierten, liegen sie in der Gesamtwertung nach drei Rennen sehr eng beisammen. Sam Lowes übernahm nach Platz 2 in Austin zwar die WM-Führung, doch diese steht auf wackeligen Beinen. Alex Rins aus dem Team Paginas Amarillas HP 40 liegt nach seinem Triumph in Austin mit 46 Zählern nur einen Punkt hinter dem Briten. Weltmeister Zarco hat nur einen weiteren Punkt weniger gesammelt.
Der Franzose aus dem Ajo-Team siegte in Argentinien und sicherte auch in Austin einen Podestplatz. Wenn man den Führstart in Katar außen vor lässt, war dies ein erfolgreicher Start in die Saison, den Zarco nach dem ersten IRTA-Test in Jerez Anfang März wohl selbst nicht erwartet hätte. Damals zeigte er nach Platz 14 mit 1,2 sec Rückstand seine Enttäuschung im Gespräch mit SPEEDWEEK.com deutlich: «Ich war an diesen drei Tagen nicht schnell. Aber wir wissen, dass ich es kann und nur das Gefühl fehlt. Ich konnte das Gefühl während der drei Tage aber nicht aufbauen. Ich hatte vor drei Wochen hier in Jerez einen Sturz. Wir denken, dass ich aufgrund dieses Sturzes auf dieser Strecke etwas Selbstvertrauen verloren habe. Ich konnte es nicht so schnell wieder aufbauen.»
Doch auch der Test in Katar lief mit Platz 8 nicht nach Wunsch. Dann folgte der Frühstart beim Saisonauftakt und Platz 12 nach der Durchfahrtsstrafe. Doch in Argentinien gelang Zarco der Befreiungsschlag. Er siegte, nachdem er ein cleveres Rennen gezeigt hatte. «Der Sieg in Argentinien war mental sehr wichtig. Nach der langen Winterpause mit dem Titel in der Tasche hatte ich ein interessantes Gefühl. Es scheint, dass wir manchmal noch besser jede Kleinigkeit verstehen müssen, um die bestmögliche Motivation zu erreichen», räumte der Weltmeister ein.
In Austin konnte Zarco zwar nicht die Pace von Alex Rins und Sam Lowes mitgehen, doch er sicherte mit Platz 3 wichtige Punkte. Der WM-Kampf ist noch völlig offen. «Es war ein großartiger Kampf um Platz 3, aber ich merkte, dass ich am Ende schneller sein konnte. Ich wäre gerne Rins und Lowes gefolgt, aber das war zu schwer. Wenn ich am Ende so härt hätte pushen können wie am Anfang, dann hätte ich vorne mitmischen können. Doch dies ist immer eine ziemlich schwierige Strecke für mich, daher ist ein Podestplatz fantastisch. Ich kann sehr froh sein, dass ich so hart kämpfen konnte.»
Nach den ersten drei Rennen liegt Zarco nur zwei Punkte hinter WM-Leader Sam Lowes. «Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht, denn wir haben in den zwei Wochen in Argentinien und Texas sehr viel gelernt. Nun ist es Zeit, sich zu erholen und mich auf Jerez vorzubereiten, denn dort werden sehr viele Fahrer um Top-Positionen kämpfen können», ist der 25-jährige Franzose überzeugt.