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Marcel Schrötter: Auf 30 Runden alten Reifen schnell

Von Jordi Gutiérrez
Marcel Schrötter in Assen

Marcel Schrötter in Assen

Nach seinem Sturz im ersten Training schloss Marcel Schrötter den ersten Trainingstag in Assen nur auf dem 16. Platz der Zeitenliste ab. Aber: «Ich fühlte mich sehr wohl auf dem Bike.»

«Im Großen und Ganzen war es kein schlechter Tag oder besser gesagt, kein schlechter Anfang des Wochenendes. Doch am Ende muss ich ehrlich eingestehen, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Bei den letzten Grands Prix taten wir uns am Freitag zumeist schwer auf eine anständige Pace zu kommen. Diesmal lief es von Beginn an recht gut. Ein harmloser Ausrutscher in der letzten Schikane nach drei, vier Runden tat nichts zur Sache. Ich bin wohl etwas zu stürmisch in die Kurve hinein gedriftet und dabei ist das Vorderrad weggerutscht», erklärte Marcel Schrötter seinen Abflug im ersten Moto2-Training von Assen.

Der Kalex-Pilot aus dem AGR-Team räumte ein: «Dieses dumme Missgeschick geht auf meine Kappe, aber so etwas kann passieren, wenn man sich wohlfühlt und ans Limit pusht. Das Motorrad hat zum Glück nicht viel abbekommen, und ich konnte nach einer kurzen Reparatur das Training fortsetzen. Anschließend war ich sogar in der Lage, meine Rundenzeiten zu verbessern, was auch zu Beginn des zweiten Trainings der Fall war. Doch ich bin mit den gleichen Reifen in die Session gegangen, die ich schon am Vormittag verwendete. Der Plan war, dass ich in drei, vier Runden die vorgenommenen Änderungen am Motorrad spüre. Am Ende bin ich aber für gut und gerne die doppelte Anzahl an Runden auf der Piste geblieben. Ich fühlte mich so wohl und spürte, da geht noch was. Aber ich hatte nie eine freie Runde. Trotzdem bin ich in diesem Run meine schnellste Rundenzeit gefahren. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Reifen allerdings schon knapp 30 Runden drauf. Aber ich fühlte mich mit dem Bike so wohl, es passte alles.» Schrötter verlor eine Sekunde auf die Bestzeit von Tom Lüthi, was Platz 16 bedeutete.

«Als ich anschließend in die Box kam, wechselten wir den Vorderreifen. Wir entschieden uns für den Typ Nummer 4, um Reifen der anderen Option zu sparen. Doch sofort fühlte sich die Front seltsam an. Nach nur zwei Runden bin ich zurück in die Box, wo wir diesen Reifen gegen einen neuen des Typs Nummer 3 tauschten. Aber auch mit diesem Reifen änderte sich nichts an der Situation. Ich bin daher gleich wieder reingefahren. Bei diesem Stopp haben wir den gebrauchten Reifen von zuvor montiert. Aber auch diese Maßnahme half nichts. Wir müssen daher die Daten analysieren, aber es ist anzunehmen, dass die Ursache vom Hinterreifen kommt. Mit mehr Grip am Hinterreifen hat sich das Fahrverhalten ein wenig geändert. Jedenfalls konnte ich mit den alten gebrauchten Reifen zum Schluss noch zwei sehr starke Runden fahren. Das ist auf jeden Fall erfreulich und ermutigend, dass wir nun mit gebrauchten Reifen konkurrenzfähig sind. Doch auf der anderen Seite ist es verwunderlich, dass wir uns mit neuen Reifen nicht steigern konnten. Das ist wirklich ein Problem. Das müssen wir uns genau anschauen. Zumindest waren wir mit gebrauchten Reifen stark, was bei den vergangenen Rennen absolut nicht der Fall war», blickt Schrötter zuversichtlich auf das restliche Wochenende.

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