Ex-GP-Pilot Iwema: «Eisspeedway macht einfach Spaß»
Eine der Überraschungen beim Roelof Thijs Pokal in Heerenveen war der Auftritt von Jasper Iwema. Der 27-jährige Niederländer aus Hooghalen bei Assen verfehlte die Semifinals nur, weil ihm in Heat 19 klar in Führung liegend ein technischer Defekt einen bitteren Ausfall bescherte.
Der nur 1,67 Meter große und zirka 50 Kilogramm leichte ehemalige Moto3-GP-Fahrer hatte bis dahin einen Laufsieg, drei zweite und einen dritten Platz herausgefahren. Und das mit einem blitzsauberen, beherzten und cleveren Fahrstil.
Zur Erinnerung: Jasper Iwema startete 2007 erstmals in der Achtelliter-Weltmeisterschaft, und von 2009 bis 2013 bestritt er die gesamte GP-Saison in der kleinsten MotoGP-Klasse, der Moto3. Insgesamt 88 Motorrad-Grands-Prix stehen bei dem Niederländer zu Buche, aber am Ende fehlten die rechten Ergebnisse für weitere Engagements.
Für die Saison 2014 fand der Mann aus Hooghalen keinen Platz mehr in der Moto3-Klasse. Nach einem Versuch in der Spanischen Meisterschaft und zwei Wildcard-Einsätzen in Assen und Silverstone fuhr Iwema am Saisonende fünf Grands Prix im Team CIP als Ersatz für seinen entlassenen Landsmann Bryan Schouten.
In Heat 14 musste Iwema nach gutem Kampf am Ende dem späteren Sieger Eduard Krysov (RUS) den Vortritt lassen und in Heat 16 sahen die 4500 Zuschauer im «Nieuw Thialf» einen spannenden Zweikampf zwischen Iwema und Tobias Busch, der als Speedway-Pilot ebenfalls auf dem Eis «fremdging». Der Deutsche siegte hier und zeigte ebenfalls, dass er auf diesem Geläuf Talent hat.
«Eisspeedway macht einfach ganz viel Spaß», erklärte Jasper Iwema nach dem Rennen gegenüber SPEEDWEEK.com seine neue Leidenschaft, «das ist hier echtes Racing und man kommt mit weniger Budget aus als beim Straßenrennen.» Zur Vorbereitung hatte er nur zwei Tage in Schweden trainiert und war danach drei Rennen gefahren. Heerenveen war das vierte echte Eisspeedwayrennen für den Niederländer, der von seinem Landsmann René Stellingwerf betreut wird.
Auf die Unterschiede zwischen Eisspeedway- und Straßenrennen angesprochen, äußerte sich Jasper Iwema wie folgt: «Also hier gibt es keine Bremse, es geht nur links herum und man hat Grip ohne Ende am Hinterrad. Auch die Sitzposition ist eine ganz andere und die Bahn ändert sich immer im Laufe eines Rennens, da gibt es keine festen Linien wie beim Straßenrennen.»
Eisspeedway sei auf jeden Fall jetzt das, auf was er in Zukunft im Motorrennsport setze, betonte Jesper Iwema zum Schluss.