Jorge Martin über WM-Führung: «Nichts Besonderes»
Moto3-WM-Leader Jorge Martin
Honda-Pilot Jorge Martin schnappte sich in Assen den vierten Sieg im achten Saisonrennen und übernahm damit wieder die WM-Führung. Trotz einer Fußverletzung, die er sich am Freitag bei einem Sturz im freien Training zugezogen hatte, überquerte Martin 0,665 sec vor Aron Canet die Ziellinie.
«Das war ein schwieriges Rennen für mich. Zu Beginn versuchte ich, von den Gegnern wegzuziehen, aber ich wusste, dass es fast unmöglich sein wird, allein an der Spitze zu fahren. Ich erwartete, dass nur Bastianini und Canet mit mir mithalten können. Als McPhee und Bezzecchi dann auch mitmischten, versuchte ich, ruhig zu bleiben. Ich hatte zudem ein Problem mit der Vorderbremse, die zu sanft war. Das bereitete mir bei den harten Bremsmanövern Probleme. Als vier Runden vor Schluss keiner der Gegner pushte, dachte ich, dass es der richtige Moment ist. Ich erzeugte eine Lücke von vier oder fünf Zehnteln und gewann das Rennen», fasste Martin zusammen.
Martins Honda konnte in Assen auf den Geraden nicht ganz mit dem Speed der KTM-Bikes von Bezzecchi und McPhee mithalten. Das war dem Red Bull Rookies Cup-Sieger von 2014 jedoch bewusst. «Dieser Kampf war sehr schwierig zu gewinnen, denn die KTM-Bikes sind sehr stark. Mein Bike war auf den Geraden nicht so schnell, aber dafür sehr gut in den Kurven. Auf den Geraden war es sehr schwierig. Als ich sah, dass McPhee Zweiter ist, wusste ich, dass er in Sektor 3 Probleme hat, wo ich sehr schnell war. Ich pushte. Als ich auf die Gerade kam, sah ich, dass ich fünf Zehntel vor ihm lag. Die letzten zwei Runden waren großartig», schwärmte der 20-Jährige.
Martin hat nun die WM-Führung zurückerobert und liegt zwei Punkte vor KTM-Ass Marco Bezzecchi. Über den Titel will Martin noch immer nicht sprechen, obwohl er die Gesamtwertung anführt. «Weißt du, es ist nichts Besonderes. Ich will einfach Rennen gewinnen, wie ich es in Assen getan habe. Wir werden es auf dem Sachsenring wieder versuchen. Natürlich ist es besser, an der Spitze zu liegen als Dritter zu sein. Aber es ist nichts Besonderes.»