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Jerez-GP: Wildcard für einen Brasilianer aus Japan

Von Oliver Feldtweg
Meikon Kawakami (17) aus Brasilien absolvierte schon zwei Jahre im Red Bull MotoGP Rookies Cup. Am 5. Mai debütiert er als Wildcard-Fahrer beim Jerez-GP in der Moto3-WM. Die Dorna braucht einen Südamerikaner im Feld.

«Mein Vater mag Motorräder. Seit ich ein Kind war, sah ich ihn fahren. Aber nie professionell. Der Sound von Motorrädern gefiel mir schon immer», erinnert sich der am 8. März 2002 in Fujinamiya/Japan geborene Meikon Kawakami, der die brasilianische Staatsbürgerschaft besitzt und mit dem Motorradsport 2009 begann. «Für meinen vierten Geburtstag kaufte mir mein Vater ein Pocketbike. Ich hatte aber Angst, darum begann erst mein Bruder, damit zu fahren. Mit fünf Jahren war ich dann an der Reihe.»

Mittlerweile ist Kawakamis Familie von Brasilien nach Malaga in Spanien gezogen Spanien, um die Motorsportkarriere weiter voranzutreiben. «Meine Familie tut alles, damit ich Rennen fahren kann. Darum leben wir nun in Malaga. Dort kann ich mich gut auf den Start der Saison vorbereiten. Ich habe im Rookies Cup viel gelernt. Um meine Chance zu nutzen, werde ich jeden Tag alles tun. Vielleicht erfülle ich mir so meinen Traum, eines Tages in der MotoGP-Klasse anzutreten.»

Nun bekam Kawakami erstmals eine Wildcard für den Jerez-GP, er wird für das Team Fundación Andrea Perez 77 fahren. Die Dorna sucht seit geraumer Zeit einen schnellen Südamerikaner, weil in Argentinien ein Grand Prix stattfindet, weil auch Mexiko und Brasilien auf der Warteliste stehen. Im Vorjahr fuhr der Brasilianer Eric Granado in der ersten Saisonhälfte bei Forward die Moto2-WM, aber er war zu langsam und wurde durch Isaac Viñales ersetzt. 2019 muss sich Granado mit dem MotoE-Weltcup abfinden.

Kawakami beendete den Rookies-Cup 2018 als Gesamt-Vierzehnter, das beste Ergebnis gelang ihm mit Rang 7 in Misano. Er fuhr schon 2016 im Moriwaki-Cup mit und kassierte 2018 im Reale Avintia Academy Team auf KTM in der CEV Repsol-Junioren-WM einen Punkt.

Meikon war 2016 in Brasilien Vizemeister in der SuperStreet-Meisterschaft. 2017 absolvierte der in Japan geborene Brasilianer seine erste Saison im Red Bull Rookies Cup und erreichte mit 65 Punkten den 13. Gesamtrang. Bestes Resultat: Platz 6 im zweiten Rennen von Brünn. «Mein Ziel war es, mein Level als Fahrer zu steigern und es unter die Top-10 zu schaffen. Ich freue mich immer, wenn ich mit meiner Crew einen guten Job mache und das Bike dann perfekt abgestimmt ist. Siege sind großartig, aber sie sind nicht möglich, wenn du nicht vorher gut mit deinem Team gearbeitet hast», sagt Meikon.

Neben den Motorrädern zählen Schulsport, Videospiele und Radfahren zu Meikons Lieblingsbeschäftigungen. Als seine Vorbilder bezeichnet er Valentino Rossi, Dani Pedrosa und den Brasilianer Alex Barros.

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