MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Can Öncü: «Den Druck fand ich nicht in Ordnung»

Von Maximilian Wendl
Can Öncü im Gespräch mit seinem Rennfahrer-Kumpel Toprak Razgatlioglu

Can Öncü im Gespräch mit seinem Rennfahrer-Kumpel Toprak Razgatlioglu

Can Öncü ist der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten. Seit seinem Erfolg 2018 in der Moto3-Klasse ist einiges passiert. Mittlerweile fährt er in der Supersport-WM, sein Traum ist aber der MotoGP-Titel.

Mit gerade einmal 15 Jahren und 115 Tagen gelang dem türkischen Motorrad-Talent Can Öncü der Sprung in die Geschichtsbücher. 2018 holte er bei seinem ersten Rennen in der Moto3-WM gleich den ersten Sieg.

Allerdings brachte der erste Erfolg eines Türken in der Moto3-Serie nicht nur positive Aspekte mit sich, bestätigt Öncü im ersten Teil des Interviews mit SPEEDWEEK.com. Inzwischen hat er den Spaß wiedergefunden und kämpft sich über die Supersport-WM zurück zu alter Stärke.

Can, wie hast du die Corona-Zwangspause in deiner Heimat Türkei verbracht?

Ich habe ein bisschen Computer gespielt, Serien auf Netflix geschaut und gemeinsam mit meinem Bruder trainiert.

Du bist von der Moto3- in die Supersport-Weltmeisterschaft gewechselt. Was sind die größten Unterschiede?

Alles ist anders. Ein Moto3-Motorrad ist leicht, das 600er-Bike kommt dagegen dem Straßenmotorrad sehr nahe. Es gibt viele Unterschiede und deshalb ist es schwierig, die beiden Motorräder zu vergleichen. Eine Supersport-Maschine hat mehr Power, man muss den Fahrstil und den Bremsvorgang anpassen.

Welche Erinnerungen hast du an den Rennsieg in Valencia, der dich 2018 zum jüngsten Straßen-GP-Sieger aller Zeiten gemacht hat?

Es war verrückt. Die spanischen Fans sind aufgestanden, haben geklatscht und sich mit mir gefreut. Das war ein schönes Gefühl und ich war sehr glücklich. Das ist eine der schönsten Erinnerungen meines Lebens.

War der Sieg in Spanien, der dich über Nacht ins Rampenlicht befördert hat, schädlich für deinen weiteren Karriereweg?

Das kann schon sein. Durch den Sieg war die Saison 2019 wirklich schwierig für mich. Jeder hat von mir so viel erwartet. Es gab Druck von allen Seiten, das fand ich nicht in Ordnung. Im Team war auch nicht alles in Ordnung und jetzt komme ich Schritt für Schritt wieder zurück.

Die Idee deines Managers lautet, dass du 2021 in der Supersport-Klasse um den Titel kämpfen sollst. Danach würde er dich gerne in der Moto2-WM platzieren. Ist das auch dein Plan?

Ja, wir haben diesen Plan gemeinsam ausgearbeitet. Unser erstes Ziel ist, in der Supersport-Serie Fuß zu fassen und gute Ergebnisse einzufahren. Wir denken im Moment nur an diese Saison. Danach schauen wir weiter. Wenn ich mich gut zurechtfinde, dann haben wir die Möglichkeit, eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Ich könnte in die Superbike-WM, aber auch in die Moto2-Klasse wechseln.

Wenn du dir einen weiteren Karrierepfad anfertigen dürftest, wie würde er aussehen?

Die verkürzte Saison wollen wir so gut wie möglich abschließen, um zu zeigen, dass wir wieder zu alter Stärke zurückgefunden haben. Im Jahr 2021 will ich einen großen Schritt machen. Vielleicht gelingt es mir sogar, Supersport-Weltmeister zu werden. Wenn es mir gelingen würde, eines Tages MotoGP- oder Superbike-Weltmeister zu werden, würde ein Traum in Erfüllung gehen. Mein Ziel ist, den MotoGP-Titel zu holen.

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