Maximilian Kofler: «Ich vermisse die Zweikämpfe»
Der Österreicher Maximilian Kofler freut sich auf den Re-Start der Moto3-WM
Nach einer Pause von 129 Tagen geht es für Österreichs einzigen Motorrad-WM-Piloten morgen zurück auf seine KTM RC250. In den Farben seiner französischen Mannschaft CIP-GREENPOWER wartet mit den offiziellen IRTA-Tests der Re-Start der durch die Corona-Pandemie unterbrochenen Moto3-WM Saison. Am Wochenende folgt dann mit dem Grand Prix von Spanien das erste Rennen seit dem Auftakt in Katar im März.
«Es gab jetzt so lange keine Rennen. Seit dem WM-Auftakt habe ich die Jungs von meinem Team nicht mehr gesehen, deshalb freue ich mich schon richtig auf das Wiedersehen und die erste Fahrt mit meiner Maschine», erzählte der 19-Jährige aus Attnang-Puchheim. Seit Saisonbeginn ist er der erste Österreicher seit über zehn Jahren, der sich einen Fixplatz im Feld der kleinsten der drei WM-Klassen gesichert hat.
Die rennfreie Zeit nützte der KTM-Pilot seine Schulausbildung an der Handelsakademie in Wels mit der Matura abzuschließen und an seiner Fitness zu arbeiten. Darüber hinaus und sammelte er einige Streckenkilometer auf einem Superstock-Motorrad und einer Motocross-Maschine: «Wir durften ja nicht mit unseren Moto3-Bikes testen, es wird also spannend zu sehen, wer sich in der Rennpause weiterentwickeln konnte.»
Auf dem 4,4 Kilometer langen Circuito de Jerez wird der Rennbetrieb mit einer Doppelveranstaltung wieder aufgenommen. Am ersten Wochenende wird der Große Preis von Spanien ausgetragen, am folgenden dann der Große Preis von Andalusien. "Ich finde die Strecke ganz gut, auch wenn es nicht meine Lieblingsstrecke ist. Ich habe aber gute Erinnerungen an Jerez, letztes Jahr habe ich dort im September meinen WM-Vertrag unterschrieben.»
«Ich habe mal auf den Wetterbericht gesehen. Er vermeldet bis zu 40 Grad. Da wird es ziemlich heiß werden unter dem Lederdress», sieht der junge Oberösterreicher, der seinen sechsten Karriere-Grand Prix am Wochenende in Angriff nehmen wird, einem schweißtreibenden Wochenende entgegen. Untergebracht ist er ein wenig außerhalb der Rennstrecke, im Wohnmobil an der Seite seines Vaters, der ihn zu den Rennen begleitet.
Die Vorfreude, dass es nun wieder losgeht, ist beim jungen Oberösterreicher riesig. «Es ist schön, das Team wieder zu treffen, mit den Mechanikern zu arbeiten und auch wieder ein Rennen zu bestreiten. Auch die Zweikämpfe auf der Strecke habe ich in der langen Pause vermisst», kann der 19-Jährige den Re-Start nicht mehr erwarten. Insgesamt warten nach derzeitigem Stand noch 13 Rennen, darunter zwei Heimrennen in Spielberg, auf Kofler.
Ähnlich der Formel-1 wird auch in der MotoGP ein strenges Covid19-Protokoll im Fahrerlager einzuhalten sein, Zuseher sind ebenfalls nicht zugelassen. «Es wird sicher komisch sein, wenn wir vor den leeren Tribünen fahren. Normalerweise kommen 125.000 motorradverrückte Spanier zum Rennen in Jerez, diesmal aber nicht», so Kofler, dessen französisches Team vor Ort auch nur insgesamt zwölf Personen umfassen darf, beide Fahrer schon mitgezählt.