Brad Binder zu Moto3-Penaltys: «Außer Kontrolle»
Brad Binder
Der 25-jährige Süfafrikaner Brad Binder startete in Portimão vom 13. Platz, stürzte im Rennen und beendete seine erste MotoGP-Saison als Gesamtelfter. Sein jüngerer Bruder Darryn gewann 2020 den Moto3-WM-Lauf in Catalunya, in Aragón-1 steuerte er die KTM des CIP Green Power-Teams auf Platz 2, es wurde Moto3-WM-Achter. Jetzt wechselt Darryn für 2021 ins Petronas-Sprinta-Honda-Team, als Teamkollege von John McPhee.
Brad Binder war 2016 im Red Bull KTM Ajo-Team Weltmeister in der Moto3-Klasse, und er beobachtet das Geschehen weiter aufmerksam, allein schon wegen Bruder Darryn.
Brad Binder verfolgt natürlich die verrückten Geschichten mit den «track limits», dem Bummeln auf der Ideallinie und den vielen Strafen in der Moto3-Klasse.
«Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll», grübelt der 25-jährige Red Bull KTM Factory Racing-Pilot «Es ist wichtig, dass die Fahrer auf der Strecke keine Dummheiten machen. Aber ob es dann Sinn macht, wenn die Stewards pro Grand Prix 15 Fahrern einen ‚long lap penalty‘ geben oder sogar einen doppelten, das sollte man sich überlegen. Denn in der Moto3-WM wird von den Teams viel Geld ausgegeben, damit die Piloten gute Runden fahren. Aber dann brummen ihnen die Funktionäre unzählige Strafen auf, auch unzählige ‚grid penaltys‘, womit ihre Chancen im Rennen versaut werden. Manchmal denke ich, dass junge Fahrer auch ab und zu in die Scheiße reingezogen werden, wenn drei oder vier Typen etwas Dummes machen. Ich denke, es sollte nicht so viele Strafen geben.»
Oder sollten die Strafen in der Moto3 viel strenger sein, um stärker abzuschrecken?
Brad Binder: «Es ist schwierig. Was kann man mehr machen? Das Problem bestand schon, als ich noch in der Moto3 war. Diese Strafen gibt es seit mehr als fünf Jahren, aber es gerät langsam außer Kontrolle. Ich möchte nicht 15 Typen jeden Sonntag auf der 'langen Runde' sehen. Solange die Moto3 diese starken Vorteile vom Windschatten hat, wird es Leute geben, die sich durch einen ‘slipstream‘ im Training einen Vorteil erwirtschaften wollen.»