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Peter Öttl (Husqvarna): «Ayumu Sasaki hatte Pech»

Von Jordi Gutiérrez
Peter Öttl neben John McPhee

Peter Öttl neben John McPhee

Max Racing-Teamteilhaber Peter Öttl zog nach dem Auftakt in die Moto3-WM 2022 in Katar und Platz 5 von John McPhee ein durchwegs zufriedenstellendes Resümee. Er weiß aber auch: «Ayumu hätte gewinnen können.»

Zehn Runden lang sah am vergangenen Sonntag in Losail vor den Toren Dohas alles nach einem überraschend souveränen Sieg von Ayumu Sasaki aus. Der Husqvarna-Werksfahrer hatte die Pole-Position nach der Strafe gegen Izan Guevara (GASGAS) geerbt und fuhr dann vom Start weg auf und davon. Kurz nach einem Beinahe-Sturz in Kurve 6 musste er aber die Segel streichen.

Von einem unglücklichen Ausgang wollte Peter Öttl aber nicht sprechen, immerhin brachte das Sterilgarda Max Racing Team mit McPhee einen Fahrer auf Platz 5. «Das Team hat eine starke Leistung gebracht», betonte der Bayer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir sind vom ersten und fünften Startplatz ins Rennen gegangen, von der Seite kann man sehr zufrieden sein. Das hat auch gezeigt, wie wettbewerbsfähig wir sind. Mit dem fünften Platz von John waren wir auch recht zufrieden, das hat gepasst. Er hat seine Sache sauber gemacht und ich glaube, das Maximale herausgeholt.»

Natürlich war Öttl auch bewusst: «Ayumu hätte gewinnen können, er lag drei Sekunden vorn und war sich seiner Sache schon vor dem Rennen extrem sicher. Er hat genau gewusst, was er machen musste. Die Reifenwahl war richtig, er hat seinen Vorsprung kontinuierlich bis auf drei Sekunden ausgebaut. Dann war aber irgendwo am Reifen ein Defekt. Das Laufbild war einwandfrei, aber auf der linken Seite hatte er keinen Grip mehr. Dann hatte er einen Highsider, die Verkleidung ist runtergebrochen, aber das wäre eigentlich nicht das Drama gewesen – das Drama war der Reifen. Warum, das wissen wir nicht.»

Insgesamt war die Performance der Husqvarna-Truppe am Auftaktwochenende aber sehenswert. «Definitiv. Wir waren mit John am Freitag auf Platz 2 und im Qualifying Fünfter. Mit Ayumu waren wir im Endeffekt auf der Pole-Position. Der Ayumu hatte einfach ein bisschen Pech am vergangenen Wochenende. Erst hatten wir am Freitag einen technischen Defekt, als er auf mindestens Platz 2 unterwegs war. Samstag ist ihm im dritten freien Training, als er die schnellste Zeit fuhr, wegen einer gelben Flagge – was ja in Ordnung ist – die Zeit gestrichen worden. Aber so mussten wir ins Q1. Q1 hat er gewonnen und im Q2 ist er noch phänomenal gefahren. Ich glaube, irgendwo können wir zufrieden sein mit dem Auftakt, was die Performance betrifft, definitiv. Natürlich kann ich aber nicht ganz zufrieden sein, wenn ein Fahrer nicht ins Ziel kommt», lautete Öttls Fazit.

Der Grundstein wurde schon bei den Wintertests gelegt, insbesondere bei den IRTA-Testfahrten in Portimão. «Wir haben bei den Tests extrem viel fürs Rennen gearbeitet, das war unser Ziel», bestätigte Peter Öttl. «Ein Test sagt auf der Rangliste einfach nur eine schnelle Runde aus. Da waren wir eigentlich nicht schlecht, mit Ayumu auf P5 und mit John auf P13. Das war nicht verkehrt, aber wir haben in erster Linie an der Performance fürs Rennen gearbeitet. Wir haben beide Fahrer bei den Tests allein auf die Strecke geschickt, damit sie viel allein fahren. Erst in Katar haben wir dann die Zusammenarbeit der beiden angeregt und es hat dann super funktioniert. Einer hat dem anderen bei den Zeittrainings mit dem Windschatten geholfen. Das freut mich extrem fürs Team, weil es eine Gemeinschaftsleistung war.»

Mit welchen Zielen geht das Max Racing Team in den Indonesien-GP auf dem Mandalika Street Circuit von Lombok in der kommenden Woche? «So weitermachen, wie wir angefangen haben. Das ist das Ziel für Lombok – mit dem Unterschied, dass der Ayumu auch ins Ziel kommt.»

Moto3-Ergebnis, Doha, 6. März:

1. Andrea Migno, Honda
2. Sergio Garcia, GASGAS, + 0,037 sec
3. Kaito Toba, KTM, + 0,573
4. Deniz Öncü KTM, + 0,594
5. John McPhee, Husqvarna, + 1,064
6. Diogo Moreira, KTM, + 1,481
7. Dennis Foggia, Honda, + 1,951
8. Izan Guevara, GASGAS, + 2,545
9. Ryusei Yamanaka, KTM, + 2,742
10. Xavier Artigas, CFMOTO, + 6,055
11. Ivan Ortolá, KTM, + 6,080
12. Riccardo Rossi, Honda, + 12,933
13. Stefano Nepa, KTM, + 12,974
14. Adrian Fernández, KTM, + 12,989
15. Joel Kelso, KTM, + 13,084
16. Daniel Holgado, KTM, + 12,999*
17. Matteo Bertelle, KTM, + 29,098
18. Elia Bartolini, KTM, + 29,128
19. Mario Aji, Honda, + 29,497
20. Ana Carrasco, KTM, + 43,108
21. Gerard Riu, KTM, + 47,964
22. Joshua Whatley, Honda, + 48,272

*= ein Platz strafversetzt («track limits» in der letzten Runde)

WM-Stand nach 1 von 21 Grand Prix:

1. Migno 25 Punkte. 2. Garcia 20. 3. Toba 16. 4. Öncü 13. 5. McPhee 11. 6. Moreira 10. 7. Foggia 9. 8. Guevara 8. 9. Yamanaka 7. 10. Artigas 6. 11. Ortolá 5. 12. Rossi 4. 13. Nepa 3. 14. A. Fernandez 2. 15. Kelso 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Honda 25 Punkte. 2. GASGAS 20. 3. KTM 16. 4. Husqvarna 11. 5. CFMOTO 6.

Team-WM:

1. GASGAS Aspar Team 28 Punkte. 2. Rivacold Snipers 25. 3. CIP Green Power 17. 4. MT Helmets – MSI 17. 5. Red Bull KTM Tech3 15. 6. Sterilgarda Husqvarna Max Racing 11. 7. Leopard Racing 9. 8. MTA Team 8. 9. CFMOTO PrüstelGP 6. 10. SIC58 Squadra Corse 4.

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