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Zwei Jahre danach: Jason Dupasquier ist unvergessen

Von Günther Wiesinger
Jason Dupasquiers Lachen wird schmerzlich vermisst

Jason Dupasquiers Lachen wird schmerzlich vermisst

Der 30. Mai markiert einen schweren Tag in der jüngsten GP-Geschichte, seit der Schweizer Hoffnungsträger Jason Dupasquier vor zwei Jahren an den Folgen seines Qualifying-Sturzes in Mugello verstarb.

«Heute ist es zwei Jahre her, dass wir Jason Dupasquier verloren haben, aber er wird immer in unseren Gedanken und Herzen sein», ist auf den offiziellen Kanälen von motogp.com am heutigen 30. Mai zu lesen.

Zahlreiche Bilder und Posts erinnern an das Schweizer Talent, das im Alter von nur 19 Jahren allzu früh aus dem Leben gerissen wurde. «Wir vermissen dich jeden Tag», schrieb etwa Jasons ehemaliger Teamkollege und guter Kumpel Filip Salac zu einem Bild, das beide gemeinsam auf der Strecke zeigt.

«Dein Verlust hat eine unbeschreibliche Lücke zurückgelassen», stimmte das PrüstelGP Team mit ein. «Jason, fühl dich gedrückt da oben.»

Jasons Startnummer 50 wurde von der Dorna bereits beim Deutschland-GP 2021 zurückgezogen und darf in der Moto3-Klasse seither nicht mehr vergeben werden. Wer aufmerksam durch das Fahrerlager geht, findet aber auch zwei Jahre später immer wieder eine #50 oder den «Ja50n»-Schriftzug.

Erinnerungen an einen Rennfahrer, dessen Karriere ein abruptes Ende nahm, als sein Stern gerade erst aufgegangen war.

Die Anfänge von Jason Dupasquier

Jason Dupasquier wurde am 7. September 2001 in Bulle im Kanton Freiburg geboren. Der Sohn des erfolgreichen Ex-Motocross-WM-Piloten Philippe Dupasquier (WM-Vierter 125 ccm im Jahr 2002) schlug wie sein Vater eine Zweirad-Karriere ein.

Nach einer schwierigen ersten Moto3-WM-Saison 2020 ohne Punktgewinn legte Jason eine rasante Steigerung hin: Der Schweizer hatte erkannt, dass er sich mehr anstrengen muss, wenn er sich in der heiß umkämpften 250-ccm-Einzylinder-Viertakt-Klasse an der Spitze etablieren und gegen die stärksten Gegner aus Spanien und Italien durchsetzen will. Er hatte sich deshalb entschieden, seine Performance auf einen höheren Level zu heben und dafür einige Opfer zu bringen.

Seine Familie mit Papa Philippe und Mutter Andrea schlug deshalb im Winter den Wohnsitz in Südspanien auf, wo Jason bei besserem Wetter fast täglich mit verschiedenen Motorrädern sowie mit dem Rennrad und Mountainbike trainierte. Papa Philipp Dupasquier, einst Vierter in der Achtelliter-Motocross-WM, war vom Talent seines Sohnes überzeugt und unterstützte ihn beim Weg an die Weltspitze nach Leibeskräften.

Jason war mit 17 Jahren in der Saison 2019 im Red Bull-Rookies-Cup auf dem achten Gesamtrang gelandet. Er fuhr damals zwei fünfte Plätze als beste Saisonergebnis ein und wurde dann von PrüstelGP in die WM befördert. Der Schweizer Unternehmer Olivier Métraux, dessen Vater Michel die Teamvereinigung IRTA gegründet hat, stieg bei Prüstel mit seiner Firma CarXpert als Hauptsponsor ein.

Der Anschluss an die Weltspitze

Tatsächlich schaffte Jason Dupasquier (er debütierte 2020 in Katar in der Moto3-WM) bei den ersten fünf Grand Prix 2021 den ersehnten Durchbruch: In Doha fuhr er beim Saisonauftakt auf seiner KTM zum ersten Mal in die Punkteränge – und das auf Anhieb als Zehnter. Beim Spanien-GP 2021 in Jerez sollte er als Siebter seine persönliche Bestleistung zeigen. Als bestes Q2-Ergebnis stand ein neunter Rang beim zweiten Katar-GP am 3. April 2021 zu Buche.

Auch die Beständigkeit des vielversprechenden Westschweizers, der bei seinem Debüt in der WM auch unter den Fittichen von Tom Lüthi stand und als größte Schweizer GP-Hoffnung seit mehr als 15 Jahren galt, konnte sich sehen lassen: Jason landete von Katar bis Le Mans bei den total fünf Rennen auf den Rängen 10, 11, 12, 7 und 13 (im Regen von Le Mans). Er kam als starker WM-Zehnter nach Mugello und lag nach dem FP3 sensationell an fünfter Position.

Doch dann ereignete sich am Nachmittag des 29. Mai 2021 der verhängnisvolle Qualifying-Unfall: In der Schlussphase des Q2 stürzte Dupasquier in der schnellen Kurve «Arrabbiata 2» schwer und wurde vom nachfolgenden Ayumu Sasaki überfahren. Dabei erlitt der junge Schweizer ein Polytrauma. Die Ärzte im Careggi-Krankenhaus von Florenz verloren trotz größter Anstrengungen einen Tag später den Kampf um sein Leben. Jason wurde nur 19 Jahre alt.

Zwei Jahre sind seither vergangenen. Die Erinnerungen an Jason Dupasquier aber bleiben, im Fahrerlager und darüber hinaus.

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Von Ivo Schützbach
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