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Gnadenlos: Harte Zeiten für Spaniens Nachwuchs-Racer

Von Thomas Kuttruf
Gute Zeiten für Elite-Racer aus dem Spanien – schlecht für jene, die es nicht schaffen, sich sofort an der Spitze zu etablieren. Nach nur einem Jahr ist Schluss für die Moto3-Piloten Joel Esteban und Xabi Zurutuza.

Regelmäßig strömen insbesondere aus Spanien frische Talente in die Topligen der Motorrad-Fahrerlager. Ob Red Bull Rookies Cup, European Talent Cup oder die Junioren-WM als stärkster Zulieferer in die Moto3-Weltmeisterschaft, in allen Rennserien kämpfen, hochtalentierte Racer aus dem Süden Europas um die Spitze.

Auch für 2025 haben es wieder zwei Neulinge mit spanischem Pass bis in die Weltmeisterschaft geschafft. Die Rede ist von den zwei schnellsten Spaniern der Junioren-WM – Alvaro Carpe und Max Quiles.

Alvaro Carpe geht als Strahlemann #1 ins neue Rennjahr. Der 17-Jährige, der wie MotoGP-Held Pedro Acosta aus Murcia stammt, holte sich den Gesamtsieg bei den Red Bull Rookies und in der Junioren-WM. Somit war der Einstieg Carpes früh abgemacht. Wenig überraschend sicherte sich KTM-Ajo die Dienste des nächsten Riesentalents aus dem Süden.

Max Quiles, der es hinter Guido Pini auf Platz 3 bei den Junioren schaffte und den Rookies-Cup auf Rang 5 beendete, erfuhr sich das Vertrauen von Spaniens «Gottvater der kleinen GP-Klassen», Jorge Martinez. Der Veteran, der zuletzt mit David Alonso einen nie dagewesenen Durchmarsch zum Titel erlebte, holte den 16-Jährigen in seine GP-Struktur.

So schön die Konstellation für die beiden starken Spanier ist – so bitter ist die Lage für die jungen Landsleute Joel Esteban und Xabi Zurutuza. Denn die beiden Racer, die vor einem Jahr als neue Nachwuchshoffnungen der kleinsten WM-Kategorie gefeiert wurden, müssen nun gleich wieder Platz machen.

Zurutuza, hatte aufgrund seines Alters noch den WM-Auftakt verpasst und musste nach nur 18 Rennen in der Mannschaft von KTM-Ajo den Hut nehmen. Mit Platz 23 in der WM blieb der erhoffte Knalleffekt aus. Nur drei Mal schaffte es der Pilot aus dem Baskenland in die Punkte, bestes Ergebnis war Rang 8 in Aragon.

Noch härter trifft es Joel Esteban beim Aspar-Team. Als Rookie kletterte der immerhin auf WM-Rang 17 und landete mit Platz 4 einen klaren Achtungserfolg.

Hintergrund der gnadenlosen Selektion: Sowohl bei KTM-Ajo als auch in der CFMOTO-Mannschaft von Jorge Martinez gilt das Leistungsprinzip. In beiden Spitzenteams wird kein Gnadenbrot vergeben. Piloten, die hier fahren, werden angemessen entlohnt. Wer fährt, das entscheidet hier nicht die Mitgift, sondern Rundenzeit und Rennergebnis.

Der Vertrag mit einem Spitzenteam kann damit Segen und Fluch zugleich sein. Bei der extremen Leistungsdichte im aktuellen Mutterland des Motorrad-Rennsports können sich nur noch die allerbesten Piloten fest etablieren. Für Alvare Carpe und Max Quiles bedeutet 2025 die größte Karriere-Chance; für Xabi Zurutuza und Joel Esteban ist es der vorzeitige Abschied aus dem GP-Fahrerlager.

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