KTM: Wieso sind zwei Auspuffe leichter als einer?
Luis Salom vor Arthur Sissis: der Doppelauspuff ist klar zu erkennen
KTM hat bisher alle Moto3-WM-Rennen in diesem Jahr gewonnen, in der WM halten Viñales, Salom, Rins und Folger die ersten vier Plätze. Der Südafrikaner Brad Binder (WM-Fünfter) ist der einzige Honda-Pilot unter den ersten acht der WM-Tabelle. Wir haben KTM-Entwicklungs-Ingenieur Sebastian Risse ein paar Fragen gestellt.
Sandro Cortese hat die 2013-KTM-Werksmaschine schon im November 2012 beim WM-Finale in Valencia fahren dürfen. Das auffallendste Merkmal war der Doppelauspuff mit je einem Endrohr links und rechts. Wie kam es zu dieser Idee, die bei einem 250-ccm-Einzylinder-Viertaktmotor nicht gerade alltäglich ist?
Der Doppelauspuff bringt einerseits eine deutliche Gewichtsersparnis. Dazu ist er sehr unempfindlich gegenüber Verschleiss, auch durch den Bauraum gegenüber Sturz. Normal ist es so, dass der Auspuff irgendwann ausbrennt, wenn da Dämpfungswolle drin ist. Das kann alles nicht mehr passieren. Wenn ich jetzt mal ein Geräusch messe, existiert dieses Geräusch auch noch 500 km später, wenn nichts anderes passiert.
Wieso können zwei Auspuffendrohre leichter sein als eines?
Weil diese Lösung auf einem anderen System beruht. Und weil jetzt im Endeffekt kein Schalldämpfer mehr drauf ist. Das sind im Prinzip nur noch konische Rohre, die durch ihre Form den Schall reduzieren. Vorher hatten wir Dämpfungswolle drin. Das heisst: Das waren zwei Rohre ineinander und dazwischen Wolle. Das war halt konzeptionell viel schwerer.
Wie ist diese Idee entstanden?
Wir haben seit dem Sommer 2012 mit Akrapovic daran gearbeitet. Akrapovic entwickelt diesen Auspuff für uns.
Können die Konkurrenten Honda und Mahindra diese Auspufflösung jetzt schamlos kopieren?
Im Detail hat Akrapovic Knowhow und Fertigungsprozese, die nicht leicht nachzumachen sind.
Trotzdem kann dieses Knowhow ein Moto3-Kontrahent anzapfen?
Akrapovic baut generell auch für andere Hersteller Schalldämpfer. Allerdings genau diesen Auspuff kann jetzt nicht plötzlich irgendwer anderer kaufen.