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KTM-CEO Stefan Pierer: «Jetzt ernten wir die Früchte»

Von Otto Zuber
Der KTM-Chef spricht über den Ausstieg aus der 250-ccm-WM, die Bewältigung der Wirtschaftskrise und wie KTM stärker denn je in den GP-Sport zurückkehren konnte.

KTM wird dieses Jahr zum zweiten Mal in Serie den WM-Titel in der 2012 neu eingeführten Moto3-Klasse gewinnen. Es ist die zweite, äusserst erfolgreiche Ära des österreichischen Herstellers im Grand-Prix-Sport. In der ersten Ära war KTM in der 125-ccm- und 250-ccm-WM aktiv gewesen, ehe wegen der Wirtschaftskrise die Konzentration auf die Offroadbereiche des Rennsports erfolgte. Nicht gestoppt wurde in der Krise ausserdem die Entwicklung neuer Modelle, was CEO Stefan Pierer im Interview mit dem KTM-Blog als Erfolgsrezept bezeichnet.

Pierer: «Ein wichtiger Punkt war, dass KTM auch während der Krisenjahre die Entwicklungsbudgets für neue Modelle nicht reduziert hat. Natürlich galt es auf vielfältige Art und Weise zu reagieren. Aber es war klar, dass neue, attraktive Modelle am besten aus schwierigen Phasen heraushelfen. Nur abwarten oder ältere Modelle mit Preisnachlässen loszuschlagen, hilft nicht weiter, weil so kein Gewinn erzielt wird. Und ohne Gewinn ist man schnell am Ende.»

Mittel für neue Modelle

Der KTM-CEO erklärt, wie das Budget aufgebaut wurde: «Wir sind mit unseren Mitteln und Möglichkeiten sehr sorgfältig umgegangen. Der Ausstieg aus 125er und 250er Straßen-WM hat ermöglicht, einige Millionen zu sparen. Diese Mittel haben wir lieber in Modell-Neuentwicklungen investiert. Im Offroad haben wir bestmöglich weiter Gas gegeben und nur wenige Aktivitäten gestrichen. Als die neuen Bikes auf den Markt kamen, spülte dies frisches Geld in die Kassen und wir konnten weiter profitabel operieren.»

Pierer vergleicht die Vorgehensweise seiner Firma mit den japanischen Rivalen, die in der Krise lethargisch wurden. «Die gelernte Lektion ist einfach. Untätig verharren und nur abwarten, hilft nicht weiter. Davon wird nichts besser. Agieren muss die Devise lauten. Nur so findet man aus Wellentälern wieder heraus. KTM hat in den Krisenjahren im Vergleich zu anderen wohl am meisten Gas gegeben und sinnvoll investiert. Diese Früchte ernten wir jetzt. Die Japaner haben verharrt und zugewartet. Honda hat sich moderat bewegt, Yamaha ist komplett erstarrt, nur Kawasaki hat einen guten Job gemacht», fiel dem KTM-CEO auf.

«Wer weiss noch über Suzukis GP-Tradition Bescheid?»

«Suzuki scheint fast vom Markt zu verschwinden, auch wenn inzwischen für 2015 die Rückkehr in den MotoGP-Sport verkündet wurde, was gewiss einiges Budget erfordert. Teilweise macht es Sinn, weil sie über viel Tradition im GP-Sport verfügen. Anderseits: Wer von den jüngeren Kunden weiss darüber noch Bescheid?», meint Pierer und weiss: Beim motorradfahrenden Nachwuchs ist längst KTM die angesagte Marke.

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