Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ex-Lorenzo-Manager Dani Amatriain wieder aufgetaucht

Von Jiri Miksik
Ein Bild aus 2007: Dani Amatriain mit Schützling Jorge Lorenzo

Ein Bild aus 2007: Dani Amatriain mit Schützling Jorge Lorenzo

Der heute 52jährige Ex-Pilot-Dani Amatrian versickerte 2008 im Drogensumpf und managt jetzt wieder Isaac Viñales und Jakub Kornfeil.

In Juni 2009 hat die Wochenzeitschrift SPEEDWEEK in Ausgabe Nr. 26/2009 berichtet: «Daniel Amatriain wurde letzte Woche in Barcelona zweimal verhaftet. Einmal vor dem Haus von Lorenzos neuem Manager Marcos Hirsch, einmal vor dem Haus seiner Ex-Frau. Er stieß sogar Morddrohungen aus und wird jetzt wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Drogenmissbrauch und Nötigung vor Gericht gestellt. Amatriain ist finanziell ruiniert. Er will deshalb von den Brüdern Pol und Aleix Espargaró (er fährt die Moto2-Klasse in Spanien) bis zu 450.000 Euro einklagen und auch bei Lorenzo wegen angeblich noch gültiger Verträge Schadensersatzforderungen stellen.»

Zu diesem Zeitpunkt war der damals 48-jährige Amatriain längst der Kokainsucht verfallen. Die Situation eskalierte, im Herbst 2008 erhielt der Lorenzo-Manager von der Dorna Fahrerlagerverbot. Sogar von Erpressung war die Rede.

Amatriain betrieb bis dahin auch das Lotus-Aprilia-250-Team mit Alex Debon und Aleix Espargaró und managte in einem Joint-Venture das Belson-Campetella-Derbi-125-Team mit Pol Espargaró und Joan Olivé.

Sein 250er-Team wurde aufgelöst, das Derbi-125-Team fand für 2009 neue Besitzer und trat weiter mit Espargaró, Olivé und zusätzlich mit dem spanischen Meister Efren Vazquez auf.

Amatriain verlautbarte im Herbst 2008 scheinheilig, er habe sich von Lorenzo als Manager getrennt, weil er künftig mehr Zeit mit seiner Familie und seinem zehn Jahre alten Sohn Dani verbringen wolle. «Ich bin stolz, wenn ich sehe, dass sich Jorge Lorenzo unter meinen Fittichen zu einem der besten MotoGP-Fahrer der Welt entwickelt hat», sagte Amatriain damals. «Wir teilen unzählige unvergessliche Erinnerungen und großartige Momente.»

Die Wahrheit sah aber anders: Lorenzo hat nach dem Streit und der  Trennung von Amatriain sogar auf die Startnummer «48» verzichtet. Er wechselte zur Nr. 99, um den Neuanfang zu veranschaulichen.

2013 wirkt Amatriain wieder clean. Er will eine zweite Chance.

Mit Isaac Viñales hat er seine Manager-Tätigkeit wieder aufgenommen. Der Spanier wurde für 2014 ins Gresini-KTM-Team transferiert. Inzwischen ist Amatriain auch für den Tschechen Jakub Kornfeil zuständig. Der Moto3-WM-Zwölfte fährt jetzt eine Kalex-KTM für RW Racing und soll dank Amatriain einen Vorvertrag bei Calvo-KTM unterzeichnet haben.

Inzwischen ist Amatriain auch Manager von Axel Pons, den er  für 2014 im Argiñano & Gines-Team untergebracht hat. Jonas Folger soll dort Teamkollege von Pons werden; statt mit Speed-up-Bikes wird mit Kalex gefahren.

Amatriain ist nach seinen Verfehlungen auch von der Dorna begnadigt worden. Er kommt seit Brünn wieder zu jedem WM-Lauf.

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