Vitto Guareschi: So lief Almeria-Test für Rossis Team
Was in der Moto2-WM Caterham ist, ist das Team Sky VR46 in der Moto3-Klasse: Ein komplett neuer Rennstall, hinter dem ein wohlbekannter Name steht. Bei Caterham ist es die Marke aus der Formel 1 und dem Sportwagenbau, beim italienischen Sky-Team ist es der neunfache Motorrad-Weltmeister Valentino Rossi. Der MotoGP-Star will für mehr schlagkräftigen Nachwuchs aus Italien sorgen und schickt Romano Fenati und Francesco «Pecco» Bagnaia auf Werks-KTM in die Saison 2014.
Rossi setzte den langjährigen Ducati-Teammanager Vittoriano Guareschi als verantwortlichen Mann in der Box ein. Deshalb ging es für Guareschi letzte Woche statt nach Sepang ins andalusische Almeria, wo ein dreitägiger Privattest stattfand. «Es war ein sehr interessanter Test, für uns war es ein wichtiger Check mit dem neuen Bike und für die beiden Fahrer. Speziell für Pecco Bagnaia, der im November noch eine Standard-Maschine von 2013 hatte. Das neue Modell war etwas völlig anderes. Wir haben ein gutes Set-up gefunden, speziell zum Schluss des Tests hat es gut gepasst. Am Samstagmorgen haben wir eine gute Einstellung gefunden, wir sind zufrieden mit dem Set-up für Pecco», schilderte der Teammanager mit der markanten Bart- und Frisurgestaltung.
Bei Fenati gestaltete sich der erste Auftritt 2014 nicht so einfach. Guareschi: «Bei Romano ist es schwieriger, denn er hat im November mit einem Bike getestet, das dem jetzigen sehr ähnlich war. Aber wir müssen noch viel arbeiten, um beim ihm die Abstimmung hinzukriegen. Wir haben herausgefunden, dass die Einstellungen vom November nicht mehr gut passen. Speziell am Samstagmorgen haben wir nochmals das komplette Set-up verändert. Damit war er dann glücklich und konnte eine gute Zeit fahren. Am Nachmittag, als der Wind ziemlich stark blies, fuhr er seine beste Runde. Wir sind deshalb nun sehr zuversichtlich für den kommenden Test in Valencia und in Jerez.»
Fenati gewann 2012 sensationell seinen zweiten Grand Prix in Jerez, die Saison 2013 absolvierte der 18-Jährige unmotiviert auf der unterlegenen FTR-Honda des Team Italia. Nach dem Wechsel zu Rossi will er dank des Wechsels zu KTM wieder ganz vorne angreifen. Guareschi und die Sky-Mechaniker besorgten das neue Material in Österreich vor Ort: «Wir haben die neuen Bikes vor zwei Wochen bekommen, wir haben bei KTM im Werk zusammengebaut. Almeria war unser erster Test mit den neuen Maschinen. Das sind die Bikes, die wir für den Rest der Saison haben werden. Das Standard-Motorrad von 2013 hatte einen anderen Rahmen, das ist sichtbar. Dazu kommen viele Details, die neu sind. Auf der Strecke ist der Unterschied gross. Das Motorrad braucht eine andere Abstimmung. Aber das ist normal bei den Wintertests, dass man auf der Suche nach den besten Einstellungen ist. Das ist die Zeit, in der das Motorrad verbessert werden kann und die Fahrer ihr Gefühl finden müssen.»
Nach 13 Jahren bei Ducati ist der 42-jährige Teammanager in einer neuen Welt angekommen. Guareschi lacht: «Mein Job unterscheidet sich sehr, sehr stark vom vorherigen. Speziell weil in der MotoGP viele Leute im Team sind, wir haben nur schon zwei Teamkoordinatoren und viele andere Leute für verschiedene Aufgaben gehabt. Im Moto3-Team ist es nötig, alles selber zu machen. Aber das mag ich, denn so bin ich in der Box mit allen Leuten im ständigen Kontakt. Es ist auch sehr interessant, mit den jungen Fahrern zu arbeiten. Es ist wie meine Familie, das ist sehr interessant. Ich bin wie der Vater der Familie… Ich mag es sehr, auch wenn ich viel zu tun habe.»