Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jack Miller: Barcelona statt Hohenstein-Ernstthal

Von Matthias Dubach
Der IDM-125-Meister von 2011 brach seine Zelte in Deutschland ab, der Moto3-Titelanwärter zieht nach Spanien. Der Wechsel vom Racing Team Germany zu Red Bull KTM Ajo ist für ihn ein riesiger Schritt.

Am letzten Donnerstagabend war für Jack Miller etwas Entspannung angesagt. Nach drei starken Testtagen in Jerez und einer beeindruckenden Bestzeit genoss der Australier mit seinem Crew-Chief Patrick Unger, den Mechanikern und diversen Fahrerkollegen ein wohlverdientes Feierabendbier.

Miller brachte sich diesen Februar bei den Tests in Almeria, Valencia und Jerez mit Nachdruck in die Position eines ernsthaften Titelanwärters. Also genau in die Rolle, für die ihn Red-Bull-KTM-Teamchef Aki Ajo als Nachfolger von Luis Salom vom Racing Team Germany ins Topteam geholt hat. Mit dem Transfer scheint der erste Podestplatz bei einem Grand Prix und der erste Sieg für den 19-Jährigen nur eine Frage der Zeit zu sein. «Ich will nichts Schlechtes über das Racing Team Germany sagen. Ich habe die Zeit genossen. Aber es ist klar, dass es für mich nun bei Ajo mit dem KTM-Werk und Red Bull im Rücken ein grosser Schritt war», sagte Miller gegenüber SPEEDWEEK.com.

Der «Aussie» wurde 2011 IDM-125-Meister und stieg 2012 beim Caretta-Team in die WM ein, mit der Standard-Honda war aber wenig auszurichten. 2013 folgte der Wechsel zum RTG, bei dem Miller auf der unterlegenen FTR-Honda sein Kämpferherz unter Beweis stellte. Nun fährt er bei KTM erstmals Topmaterial, was auch ein Wechsel im Privatleben nach nicht zog.

«Ich werde nicht mehr bei Dirk wohnen, ich ziehe nach Barcelona», sagte Miller, der zuvor bei RTG-Teamchef Dirk Heidolf in Hohenstein-Ernstthal ein Zimmer bewohnte. «Es ist nahe bei der Werkstatt von Aki, viele Mechaniker wohnen in der Nähe. Es wird hilfreich sein für das Training, es gibt Supermoto-Möglichkeiten und solche Sachen in der Nähe. Das ist perfekt. Und das Wetter ist ein bisschen netter als in Deutschland…»

Die Zeit in Sachsen möchte Miller aber nicht missen. «Es war auch schön in Deutschland, speziell, als ich den Sommer dort verbringen konnte. Es habe es genossen, es war cool. Aber wie gesagt, in Barcelona kann ich jetzt schon Motocross fahren, weil es halt wärmer ist und weniger regnet.»

Die Konkurrenz hat den Australier ebenfalls auf dem Radar. Stellvertretend sagte Patrick Mellauner, Crew-Chief von Francesco Bagnaia im KTM-Team Sky VR46. «Ich denke, Jack Miller wird über die ganze Saison den Rhythmus diktieren. Er ist stark und hat eine super Betreuung. Er wird ganz weit vorne sein», meinte der frühere Angestellte von KTM-Ajo. «Honda wird noch kommen, denke ich. Was ich bisher gesehen habe, war eher enttäuschend. Aber ich habe gesehen, dass sie sich zwischen Almeria und Jerez schon verbessert haben.»

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