Jack Miller (KTM) souverän vorne: «Ich bin glücklich»
Rund 25 Minuten nach dem Moto3-Qualifying wusste Jack Miller (19) noch gar nicht, wie gross sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Antonelli ausgefallen ist, denn durch das Posieren mit den ersten Drei, durch erste TV-Interviews und dem Briefing mit Teamchef Aki Ajo hatte er gar keine Zeit gefunden, sich zu erkundigen. und auf den TV-Minuten lief inzwischen das FP4 der MotoGP-Klasse.
SPEEDWEEK.com traf den lockeren und gesprächigen WM-Leader in der Red Bull KTM-Box.
Jack, zweite Pole-Position in diesem Jahr, du bist unfassbare 0,615 sec schneller gefahren als Antonelli. Wie ist dir diese Verbesserung gegenüber Freitag gelungen?
Ja, gestern hatten wir etwas Mühe, denn wir hatten im ersten Training Probleme mit der Kupplung. Aber wir sind dann zu einem Setting zurückgekehrt, wie wir es hier bei den Wintertests verwendet haben. Das war eine grosse Veränderung, die wir nach den beiden Freitag-Trainings durchgeführt haben.
Wir haben jetzt dieselbe Fahrwerksgeometrie wie beim Testen, damals hat es schon erstklassig funktioniert, jetzt auch. Wir haben sie nur für die höheren Temperaturen angepasst. Das hat sich bewährt.
Ich bin wirklich happy. Es sieht alles gut aus. Ich fühle mich auch sehr konstant. Aber es wird ein heisses, langes Rennen, daran gibt es keinen Zweifel.
War es schwierig, eine freie Runde zu finden? Gab es viel Verkehr?
Nein, eigentlich nicht. Ich bin früh rausgefahren und habe relativ früh schon ein paar schnelle Runden hingelegt. Da habe ich versucht, ein bisschen vom Verkehr wegzukommen.
Die Hauptverkehrszeiten sind eigentlich unmittelbar nach dem Quali-Beginn, dann 20 Minuten vor Schluss und zehn Minuten vor Schluss. Ich bin dann 13 Minuten vor dem Ende raus und habe noch ein paar flotte Runden abgespult. Mit dem Ergebnis bin ich happy.
Der Vorsprung von 0,615 sec muss den Konkurrenz zu denken geben?
Ich weiss gar nicht, wie weit ich vorne bin... Man hat mir nur gesagt, der Abstand sei beträchtlich. Ja, ich bin glücklich und zufrieden...
Romano Fenati ist WM-Zweiter, er fährt nur als Zehnter los, er hat 1,205 sec auf dich verloren.
Er ist Zehnter am Startplatz? Das hilft uns... Aber Romano kann das Weekend recht rasch umdrehen. Wir müssen abwarten.
Ist die KTM hier konkurrenzfähiger als auf den schnellen Pisten in Texas und Argentinien?
Ja, definitiv. Ich denke, unsere Piste passt ein bisschen besser zu dieser Strecke hier. Aber die Wahrheit wird erst im Rennen ans Tageslicht kommen.
Du kannst hier in einigen Kurven deine Spätbremser-Fähigkeiten perfekt ausspielen?
Ja, genau. Deshalb haben wir das Motorrad gestern so drastisch umgebaut. Hier wird der Vorderreifen viel stärker belastet als bei den letzten zwei Rennen, es gibt auch viele überhöhte Kurven.
Du liegst in der WM-Tabelle 17 Punkte vor Fenati an erster Stelle. Die Devise heisst weiter: Angriff ist die beste Verteidigung?
Genau. Ich will weiter Rennen gewinnen. Genau so wichtig ist es aber, immer zu punkten. Ich werde mein Bestes geben. Wir werden sehen, was sich machen lässt.