Valentino Rossi lobt: «Fenati hat dicke Eier!»
Die Aktion von Romano Fenati in der letzte Kurve des Moto3-Rennens in Termas de Rio Hondo war heikel. Der Italiener rempelte Red Bull KTM-Pilot Jack Miller auf die Seite und sackte so den Sieg ein.
Race Director Mike Webb kam beim Studium der Videoaufzeichnungen zur Überzeugung, dass Fenati durch einen Penalty zu bestrafen sei. Nach langen Diskussionen und Anhörung der beiden Streitparteien fiel die Entscheidung: Fenati bekommt einen Strafpunkt – wegen gefährlicher Fahrweise und Gefährdung eines Gegners. Seinen GP-Sieg darf er behalten.
Sehr zur Freude von Valentino Rossi, dem Besitzer des KTM-Teams SKY VR46. «Dieser Sieg schmeckt süß», schmunzelte der neunfache Weltmeister im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich bin ein großes Risiko eingegangen, in dem ich Fenati Rossano Brazzi zur Seite gestellt habe. Er ist alt, hat wenig Moto3-Erfahrung, ich habe ihm aber immer vertraut. Diese beiden Charaktere passen zusammen, sie sind sich sehr ähnlich. Das ist für einen Fahrer sehr wichtig, um im Rennen das Maximum zu geben.»
Rossi, selbst keine Zimperliese, fand an der Rempelei nichts Anstößiges: «Romano ist ein fantastischer Fahrer, er hat dicke Eier. Okay, das war ein sehr aggressives Manöver, aber so ist Racing. Vor sechs Monaten hat es noch kein Team VR46 gegeben, nach drei Rennen in dieser Saison stehen wir an der Spitze, das ist großartig.»
Für Fenati hat der Strafpunkt vorläufig keine Auswirkungen. Seit letzter Saison gibt es im Motorrad-GP-Sport für Vergehen auf der Rennstrecke einen Strafpunkte-Katalog.
Die Maßnahmen für die Strafpunkte sehen wie folgt aus: Bei insgesamt vier Punkten muss der Sünder einmal vom letzten Startplatz losfahren. Bei sieben Strafpunkten wird ein Start aus der Boxengasse hinter dem Feld fällig. Und wer saisonübergreifend in 18 Rennen zehn Punkte einsammelt, bekommt die rote Karte – er muss beim nächsten Rennen pausieren.