Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Dirk Heidolf: «Reizvolle Anfragen für 2015»

Von Sharleena Wirsing
2014 scheint für das SaxoPrint Racing Team Germany ein gutes Jahr zu sein. Die Werks-Honda ist sehr konkurrenzfähig und Efren Vazquez hat noch Titelchancen. Doch wie geht es 2015 weiter?

Das Racing Team Germany hat mit den schnellen Werks-Honda NSF250RW 2014 einen Volltreffer gelandet. Efren Vazquez belegt Rang 4 des Gesamtklassements und hat mit 34 Punkten Rückstand auf WM-Leader Jack Miller sogar noch Titelchancen. Doch in Silverstone erreichte er nur Startplatz 15 und stürzte im Rennen. John McPhee erbeutete bisher 50 Punkte und befindet sich auf WM-Platz 13. Mit SPEEDWEEK.com sprach Teamchef Dirk Heidolf nun über Vazquez‘ Titelchance und die Pläne für 2015.

Rechnerisch kann Efren Vazquez mit 34 Punkten Rückstand 2014 noch Weltmeister werden. Wie schätzt du seine Chancen ein?

Ich denke, dass er auf jeden Fall noch eine Chance hat. Auch im letzten Jahr wurde der Titelkampf erst im letzten Rennen in Valencia entschieden. Erst nach dem letzten Lauf wird zusammengerechnet. Wir werden alles versuchen. Ich bin auf jeden Fall mit Efrens Leistungen zufrieden, aber manchmal hat er Durchhänger wie in Silverstone. Eine Berührung und ein Sturz im Rennen können immer mal passieren, aber natürlich fehlen ihm nun diese Punkte.

In Indianapolis holte Vazquez im Alter von 27 Jahren seinen ersten GP-Sieg. Was fehlte ihm in den Rennen und Jahren zuvor?

Was ihm früher gefehlt hat, kann ich nicht sagen, weil ich nicht in den jeweiligen Teams war. Er hat nur gesagt, dass er sich bei uns wie in einer Familie fühlt. Die freundschaftliche Atmosphäre gefällt ihm.

Die Maschine von Vazquez ist manchmal schneller als die anderen Honda. Warum ist das so?

Das ist eine Kombination aus verschiedenen Komponenten. Er ist klein und leicht. Dadurch bietet er natürlich nicht viel Angriffsfläche für den Fahrtwind. Das spielt ihm natürlich in die Karten. Auch Johns Motorrad ist immer schnell. Das hat man in Silverstone gesehen. Ich denke, wir machen einen guten Job.

Wie zufrieden bist du mit den Leistungen von John McPhee?

Nach den Stürzen der letzten Zeit war es wichtig, dass er bei seinem Heimrennen Punkte sichert. Es war jedoch schade, dass er am Ende einen Fehler gemacht hat. Er hätte auch Sechster oder Siebter statt Elfter werden können. Doch er wollte unbedingt die Punkte mitnehmen. Trotzdem muss man bedenken, dass er nur 5,7 Sekunden hinter dem Sieger lag.

Wie sehen die Pläne für 2015 aus? Ihr hättet zwei schnelle Fahrer, aber es gibt sicher noch reizvollere Anfragen?

Ja. [grinst] Ich denke, dass wir in Misano oder spätestens in Aragón die Fahrerkombination für das nächste Jahr bekanntgeben werden. Eigentlich würden wir gerne mit beiden Fahrern weitermachen, aber es gab wirklich sehr interessante Anfragen. In Misano werden wir uns mit unserem Hauptsponsor zusammensetzen und das besprechen. Danach können wir sagen, ob beide Fahrer bleiben oder wir einen Wechsel vornehmen.

Einer dieser interessanten Fahrer wäre sicherlich Romano Fenati, oder?

[lacht] Dazu möchte ich mich nicht äußern. Zu dem ganzen Thema Fenati, Antonelli, Bastianini möchte ich Stillschweigen bewahren.

Darf Efren Vazquez trotz seines Alters von 28 Jahren im nächsten Jahr nochmals in der Moto3-Klasse antreten?

Ja, wir haben bei der IRTA angefragt und uns wurde schriftlich bestätigt, dass er noch ein Jahr in der Moto3-Klasse fahren dürfte.

Es steht bereits fest, dass auch im nächsten Jahr mit Werks-Honda gefahren wird.

Ja. Wir haben die Verträge bereits unterschrieben. Was die reduzierte Drehzahl im nächsten Jahr angeht, hat uns Honda die Pläne schon genau erklärt. Dazu darf ich aber nichts sagen. Ich kann aber verraten, dass das Motorrad auch im nächsten Jahr wieder äußerst konkurrenzfähig sein wird.

Mit SaxoPrint habt ihr nun einen deutschen und langjährigen Sponsor gefunden. Ist das Budget für 2015 schon komplett?

Wir sind auf einem guten Weg und alles läuft in die richtige Richtung. Auch diese Fragen werden nach Misano geklärt sein.

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