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Hervé Poncharal über das Leben als Teamchef

Von Otto Zuber
Tech3-Boss Hervé Poncharal

Tech3-Boss Hervé Poncharal

Tech3-Teammanager Hervé Poncharal erklärt, was seine Rolle beinhaltet und wie sich die Regeländerungen für 2016 in der MotoGP-Klasse auswirken könnten.

«In diesen Tagen ist ein Teammanagers in MotoGP, Moto2 oder Moto3 wie ein Dirigent im Orchester. In der MotoGP bedeutet die Rolle, dass du mehr tun musst als in anderen Kategorien, aber in allen Klassen ist der Teammanager der Boss», beschreibt Hervé Poncharal seinen Job. Er tritt in der MotoGP-Klasse derzeit mit Pol Espargaró und Bradley Smith an. Die Moto2-Maschinen von Tech3 steuern Marcel Schrötter und Ricky Cardus.

«Der Job-Titel eines Teammanagers kann alles und nichts bedeuten. In einem Werksteam ist der Teammanager vom Hersteller angestellt, um das Team zu leiten. In meinem Fall ist es so, dass ich Direktor und Besitzer meines Teams bin, was grundsätzlich eher ein Geschäftskonzept ist. Wenn wir uns anschauen, wie Yamaha in der MotoGP aufgestellt ist, gibt es zwei offizielle Werksfahrer und zwei Satelliten-Piloten. Im Werksteam sind alle Leute, die mit Valentino Rossi und Jorge Lorenzo arbeiten von Yamaha Japan angestellt. Bei Tech 3 fahren wir auch mit Yamaha M1-Maschinen, aber die Bikes gehören einer Privatfirma, die mir gehört. Mein Job ist es, das Budget zu finden, die Fahrer auszuwählen und die Deals abzuschließen, die notwendig sind, um das Team am Laufen zu halten», erklärte der Franzose gegenüber «OffBikes».

Auf die Frage nach der Zukunft der MotoGP ab 2016, die einheitliche ECU-Software und den neuen Reifenlieferanten Michelin antwortete Poncharal: «Es gibt zwei Wege, das zu betrachten. Wenn ich es nur aus unserer Perspektive sehe, würde ich sagen, dass es im letzten Jahr leichter war. Wir lagen hinter den vier Werksbikes, den beiden Yamaha und den beiden Honda, und wir konnten bei Gelegenheit auf das Podium fahren. Nun ist es härter, weil Aleix Espargaró und die Ducati auch vorne mitmischen. Dann gibt es noch zahlreiche Faktoren wie die Beschränkung der Reifen, die bedeutet, dass manche Fahrer von der fünften auf die neunte Position zurückfallen. Wenn Dovizioso einen weichen Reifen aufzieht und sich das Pendel zu seinen Gunsten beweg, denke ich ‹Das war hart für uns›. Aber auch aus der Perspektive des Teams will ich, dass die Meisterschaft gut funktioniert. Ich will, dass es interessant ist und Fans anlockt. Wenn die Fans da sind, können wir mehr Sponsoren anlocken. Man muss das also immer mit etwas Weitsicht betrachten. Es ist gut, dass den Teams und weniger erfolgreichen Herstellern eine Möglichkeit geboten wird, ihre Nachteile auszubalancieren und es ist schön zu glauben, dass die Situation nach 2016 noch besser wird. Alle werden auf einem Niveau sein und das bei niedrigeren Kosten.»

Der Franzose weiter: «Aktuell gehen die größten Investitionen der Werksteams in die Elektronik. Wenn also eine Standard-ECU benutzt werden muss, dann werden die Entwicklungsmöglichkeiten reduziert, es wird für alle zugänglich und während der Saison eingefroren. Das sollte den Teams erlauben, ihre Kosten zu senken und für die Privatteams sollte es ähnliches Material geben wie im Werksteam. Um für einen Sponsor attraktiv zu sein, hängt für die Teams dann alles von ihren Fahrern ab. Satellitenteams könnten um Siege kämpfen - etwas, das heute unvorstellbar ist. Wir wussten schon vor der Saison, dass ein Werksfahrer Weltmeister wird.»

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