Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jack Miller: Als Diplomat ist er völlig ungeeignet

Von Günther Wiesinger
KTM-Star Jack Miller liegt in der Moto3-WM 20 Punkte hinter Alex Márquez (Honda). Aber «JackAss» gibt sich nicht geschlagen. Alex Rins bezeichnet er in seiner blumigen Art schon mal als «asshole».

Jack Miller (19) hat vor den letzten zwei Moto3-WM-Rennen 20 Punkte Rückstand auf den 18-jährigen Alex Márquez. Doch nach dem fünften Saisonsieg in Phillip Island strotzt der australische Red Bull KTM-Ajo-Werksfahrer wieder vor Selbstvertrauen.

«Das Rennen in Australien hat mir viel Freude gemacht. Es war aber phasenweise auch sehr furchterregend», gab Miller zu. «Die erste Kurve ist in Phillip Island immer etwas Besonderes. Aber diesmal war es noch schlimmer. Ich weiss nicht, ob man das vor dem TV-Bildschirm mitgekriegt hat. Ich bin manchmal ganz, ganz rechts mit rund 240 km/h durch diesen Turn 1 geblasen, der Belag ist dort sehr, sehr holprig. Ich kam mir wie auf einer Motocross-Piste vor. Es war unglaublich. Aber es gab diesmal keine Mätzchen der Gegner, es wurde sauber und fair gefahren.»

Miller sprach auch offen über das Top-Speed-Handicap der KTM, die Ergebnisliste unterstreicht seine Klagen. Miller schaffte einen Speed von 248,8 km/h, damit lag er im 33-Fahrer-Feld nur an 22. Stelle.
Juanfran Guevara (Mapfre-Aspar-Team) kam mit der Kalex-KTM auf 252,8 km/h, Masbou und Márquez mit den Honda 252,5 und 252,2 km/h.

Miller bezeichnete den Australien-GP-Triumph als bisher grössten Sieg in seiner Karriere. «Wenn so ein Erfolg nach einer drei Monate andauernden Durstrecke kommt, ist er umso schöner», stellte Jack fest. «Dass es ausgerechnet in Phillip Island geklappt hat, ist etwas ganz Besonderes. Noch dazu nach dem Desaster mit Platz 8 wegen des vielen Verkehrs im Qualifying. Es tut gut, wieder einmal ein makelloses Rennen gezeigt zu haben. Das stärkt das Selbstvertrauen.»

20 Punkte muss Miller jetzt in zwei Rennen auf Márquez wettmachen. «Das wird mühsam. Aber wir werden uns anstrengen», sagte er grinsend.

In Sachen «political correctness» hat der bodenständige und redselige Jack Miller noch etwas Aufholbedarf. Bei TV-Live-Interviews rutschte ihm manchmal ein «Shit happen's» heraus.

Und als er nach dem Phillip-Island-Sieg erzählte, Maverick Vinales habe ihm am Samstagabend die richtige Strategie verraten, erklärte Jack auf Alex Rins deutend: «Maverick versuchte letztes Jahr, dieses Arschloch aus dem Windschatten zu überholen, aber er wurde nur Zweiter. Mavericks Plan hat damals nicht funktioniert. Deshalb empfahl er mir, in der letzten Runde in Turn 4 in Führung zu gehen und dann vorne zu bleiben. Ich bin jedoch in der letzten Runde gleich in Turn 1 an die Spitze gegangen. Ich habe das ganze Rennen über die Aussie-Flaggen gesehen, ich konnte den Support der Fans deutlich spüren. Das war ein grossartiges Gefühl.»

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