Kiefer: Mit Kent, Vazquez und Honda in Valencia
Für den deutschen Teambesitzer Stefan Kiefer brechen wieder rosigere Zeiten an. Kiefer Racing hat 2011 mit Stefan Bradl die Moto2-WM gewonnen, aber dann folgten drei magere Jahre mit Max Neukirchner in der Moto2-WM 2012 und in der Moto3-WM 2013 und 2014 auf Kalex-KTM, in diesem Jahr mit den Piloten Luca Grünwald und Gabriel Ramos.
Es ist fast nicht zu glauben: Kiefer Racing hat seit Oktober 2012 keinen WM-Punkt errungen.
Für die nächste Saison fand sich mit dem Luxemburger Unternehmer Flavio Beccia ein neuer Hauptsponsor, der 2015 den Energy-Drink Leopard lancieren wird.
Kiefer Racing steigt in der Moto3-WM von Kalex-KTM auf Werks-Honda NSF250RW um, das Fahrertrio Danny Kent, Efren Vazquez und Hiroki Ono (er fuhr in Aragón mit einer Wildcard auf Platz 11) kann als äusserst vielversprechend betrachtet werden.
«Es gibt nächstes Jahr zwölf Fahrer, die Rennen gewinnen können, mit Danny und Efren haben wir zwei davon», ist sich Stefan Kiefer bewusst. «Efren hat in diesem Jahr zwei Grand Prix gewonnen, Danny ist zweimal aufs Podest gefahren, er hat schon 2012 zwei Moto3-GP-Siege gefeiert. Wir haben also zwei Fahrer, die auch 2015 das eine oder andere gute Ergebnis erzielen werden.»
Kiefer rüstet auch beim technischen Personal auf. Efren Vazquez bringt Crew-Chief Norman Rank vom Racing Team Germany mit, aus Spanien wurde Christian Lundberg engagiert, der zuletzt in der Leichtgewichtsklasse mit Maverick Vinales erfolgreich war und zu den besten Technikern in der kleinsten Klasse zählt.
Am gestrigen Montag freundeten sich Danny Kent und Hiroki Ono in Valencia mit der Honda an, heute kommt auch Efren Vazquez zum Einsatz.
Vor dem zweiten Testtag hat sich SPEEDWEEK.com mit Teamchef Stefan Kiefer unterhalten.
Stefan, ihr seid gestern ohne Zeitnahme-Transponder gefahren. Ausserdem steht für drei Fahrer nur ein Motorrad in der Box?
Ja, gestern war es ziemlich windig. Und wir sind ohne Transponder gefahren, denn wir haben momentan nur ein Motorrad, das ist richtig. Die Zeiten stehen also nicht im Vordergrund. Gestern war auch noch Hiroki Ono aus der CEV da, der hat neben Danny Kent auch einige Runden gedreht.
Wir haben also im Grunde ein Motorrad, das wir auf drei Fahrer aufteilen müssen. Das ist im Grunde okay. Wir haben das Motorrad letzten Dienstag von Honda bekommen, wir haben es dann komplett aufgebaut. Das ist ein wichtiger Test, wir haben alles installiert und wollen sicherstellen, dass es funktioniert. Aber wir haben momentan noch nicht für jeden Fahrer ein Motorrad, weil wir in diesem Jahr mit Kalex gefahren sind.
Heute am Dienstag wird auch Efren Vazquez fahren?
Ja, Efren fährt heute am Vormittag, Danny am Nachmittag. Sie teilen sich den Tag. Ich denke, es ist heute um 2 Grad wärmer, es herrscht kaum Wind, sie werden heute mehr zum Fahren kommen. Die Bedingungen sind tendenziell besser als gestern.
Wie schwierig ist die Umstellung von Kalex-KTM auf Honda für die Techniker?
Es geht. Klar, es ist vieles neu, man muss wieder umdenken. Aber wie es aussieht, ist von Honda alles sehr, sehr gut gelöst worden. Wir kommen klar. Es gibt nichts, was wir hier nicht lösen können.
Wird im November noch einmal getestet? Oder erst wieder nach dem Testverbot im Februar?
Wir haben noch zwei Tage in Almeria eingeplant am 26./27. November. Dort wollen wir die Saison beschliessen. Wir werden aber auch dort nur ein Motorrad haben. Dann geht es weiter mit dem IRTA-Test in Valencia im Februar.
Was ist das Ziel für die Valencia-Tests?
Wichtig ist, dass sich unsere Techniker und die Fahrer mit dem neuen Material anfreunden können. Wir machen jetzt die Arbeit, die wir sonst erst bei den IRTA-Tests im Februar in Valencia erledigen würden. Es wird sicher dort entscheidender sein, auf Zeitenjagd zu gehen als jetzt hier im November. Jetzt steht die Angewöhnung ans neue Motorrad im Vordergrund. Und die neuen Techniker können sich ans Team und ans Motorrad gewöhnen.
Norman Rank wird Crew-Chief bei Vazquez, Lundberg bei Kent?
Norman wird auf jedem Fall wieder mit Vazquez arbeiten, das ist klar. Wie die Konstellation bei Danny Kent aussieht und wie wir den Rest der Arbeit aufteilen, das müssen wir noch besprechen.