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Team Italia: Zukunft für italienischen Motorradsport?

Von Nereo Balanzin
30 Jahre sind eine lange Zeit. Vor allem im Sport, der an sich schon eine sich rasant entwickelte Aktivität ist. 2015 feiert das Team Italia drei Jahrzehnte im Motorradsport.

Es ist nicht verwunderlich, dass das Team Italia bei der Präsentation für die Saison 2015, ihre Aktivitäten in 30 Jahren stolz betonte. Die Truppe wurde von der Italienischen Motorradsport Förderation (FMI) gegründet und zusammen mit Sponsoren finanziert, um junge italienische Fahrer zu fördern.

2015 wird das Team an der Moto3-WM, der Europäischen Superstock 600-Meisterschaft und der Supersport-WM teilnehmen. In der Moto3-WM werden Matteo Ferrari und Stefano Manzi antreten. Manzi fuhr zuvor in der Italienischen Meisterschaft und im Red Bull Rookies Cup. Die Bikes werden von Mahindra stammen. Cristiano Migliorati ist Sportdirektor, während Carlo Pernat, Manager von Andrea Iannone und italienischer Kolumnist, die PR- und Presseangelegenheiten des Teams regelt.

In der Europäischen Superstock 600-Meisterschaft erneuerte die FMI die Zusammenarbeit mit dem Team Puccetti, für das Michael Rinaldi und Andera Tucci auf Kawasaki-Maschinen antreten werden. In der Supersport-WM fährt Marco Faccani für Puccetti.

Das Scouting neuer Talente intensivierte sich jenseits der Alpen in den letzten Jahren. In der Moto3-WM erhielt die FMI Zuwachs durch das Team Sky VR46, ein Jointventure zwischen dem Pay-TV-Sender Valentino Rossis Riders Academy. Für das neue Team war es ein turbulentes Jahr, nachdem der Manager Vittoriano Guareshi durch Pablo Nieto ersetzt wurde. Auch der Chefmechniker wurde ausgetauscht: Rossano Brazzo verließ das Team. Pietro Caprara ist nun an der Seite von Romano Fenati, während Calaudio Macciotta für Andrea Migno arbeitet.

In manchen Fällen hatten neue Talente einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Saison. Ein Beispiel ist Enea Bastianini bei Gresini. Er wird von vielen Experten als vielversprechender Fahrer der neuen Generation aus Italien gesehen. Seine Anwesenheit in der Gresini-Box war einer der wichtigsten Anreize für HRC, das Team für zwei Jahre mit den begehrten japanischen Moto3-Bikes auszustatten.

Nicht immer war das Handeln des Team Italia bei allen Teams völlig willkommen. Einige hätten es bevorzugt, dass die FMI nicht ihr eigenes Team betreibt, sondern mit anderen Teams kooperiert, die unterstützten Fahrer unter ihnen aufteilt und finanziert.

Skandal: Das «Quartararo Gesetz»

Auch die Italienische Motorradsport Förderation hatte an den anderen etwas auszusetzen – zum Beispiel an den Organisatoren. Team Italia-Boss Alfredo Mastropasqua macht keinen Hehl daraus, dass ihm das «Quartararo Gesetz» sauer aufstößt. Gemeint ist die Sonderregeleung für den jungen französischen Fahrer Fabio Quartararo, der als CEV-Champion schon vor seinem 16. Geburtstag in der Weltmeisterschaft antreten darf. Im Gegensatz zu ihm wird Stefano Manzi den ersten Lauf verpassen, da er zu jung ist.

«Das hat nichts mit Fabios Können zu tun, denn ich schätze ihn sehr stark ein», erklärt Mastropasqua. «Doch ich denke, dass die Entscheidung nicht fair gegenüber den anderen europäischen Meisterschaften ist. Wenn ich ehrlich bin, würde ich das Mindestalter auf 18 Jahre anheben.»

Diese Idee würde den nationalen Meisterschaften wieder Leben einhauchen, aber die Moto3-Weltmeisterschaft negativ beeinflussen. Sie ist für junge Fahrer jedoch kein finales Ziel mehr, sondern der Zwischenschritt in die höheren Klassen – vor allem die MotoGP.

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