MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Fabio Quartararo: Ist dieser Hype gerechtfertigt?

Von Oliver Feldtweg
Der Franzose Fabio Quartararo ist erst 15 Jahre alt. Aber viele Experten trauen ihm bereits in der Rookie-Saison 2015 den WM-Titel in der Moto3-Klasse zu.

Nach dem ersten Moto3-Test in Jerez (17. bis 19. Februar) war der Name Fabio Quartararo in aller Munde. Kein Wunder, der 15-jährige Franzose aus dem Estrella Galicia 0,0-Honda-Team von Emilio Alzamora war Bestzeit gefahren – als Rookie, der bei den ersten zwei WM-Rennen 2015 noch nicht einmal das offizielle Mindestalter erreicht haben wird.

Kein Wunder, wenn Quartararo bereits mit Superstar Marc Márquez verglichen wird.

Die Ursache für die Aufregung? Der Franzose war in Jerez nicht nur schneller als alle anderen Moto3-Gegner, die viel mehr Erfahrung haben. Er fuhr auch die schnellste Runde, die in Jerez jemals ein Moto3-Fahrer bei einem Vorsaisontest zurückgelegt hat.

Fabio Quartararo macht sich bereits daran, einige von Márquez' Rekorden auszurotten. Seinetwegen wurde sogar das Reglement aus den Angeln gehoben. Damit Fabio die ersten zwei Grand Prix 2015 in Doha und Austin fahren kann, obwohl er erst am 20. April 16 Jahre alt wird, wurden die Vorschriften ein bisschen modifiziert. Wer einmal die Spanische Moto3-Meisterschaft CEV gewonnen hat, darf jetzt auch mit 15 Jahren die WM fahren...

Quartararo sass erstmals mit vier Jahren auf einen Motorrad, mit sieben Jahren übersiedelte er nach Spanien, um seine Karriere besser vorantreiben zu können. Bisher hat er in acht Meisterschaften fünf Titel gewonnen. Und noch nie schnitt er in einer Rennserie am Saisonende schlechter als als Gesamtdritter ab.

Es dauerte nicht lange, dann wurde ihm der Künstlername «El Diablo» zuteil, die Gegner nannten ihn so, als er hintereinander den Spanischen 80-ccm-Titel und dann die PreMoto3-Championship gewann, ehe er in die spannende «FIM CEV Repsol Moto3 Championship» umstieg und sie 2013 und 2014 in überragender Manier gewann.

Fabio Quartararo gewann den CEV-Titel gleich in seiner ersten Saison im Wild Wolf Racing-Team, ehe er für 2014 ins Estrella Galicia 0,0 Racing Team wechselte. Er feierte in der Saison 2014 bei elf CEV-Rennen neun Siege. Er kam bei allen Rennen aufs Podest und stand zwei Rennen vor Schluss als Meister fest – mit 120 Punkten Vorsprung.

Sein WM-Teamkollege bei Estrella wird in diesem Jahr Jorge Navarro sein, das Duo übernimmt bei Alzamora die Plätze der Honda-Stars Alex Rins und Alex Márquez.

Sein Team sagt, Fabio verfüge über unermessliches Talent. Aber es wäre ungerecht, seine ganzen Erfolge nur dem Talent zuzuschreiben. Das Team ?lässt auch durchblicken, Fabios Erfolg habe viel mit seiner Arbeitsmoral zu tun, sein Lernwille sei riesig, sein Hang zur Perfektion vorbildlich.

Fabios Chefmechaniker David Cabau ?meint, der Franzose leiste nicht nur auf der Rennstrecke Aussergewöhnliches, er betreibe auch ein unbarmherziges Trainingsprogramm mit Kajak, Klettern, Dirt Track und Motocross, dazu komme das übliche Training im Fitness Centre. Dazu brüte Fabio pausenlosen über den Daten, um jede noch so kleine Verbesserung auszutüfteln.

Wenn am 29. März beim ersten Moto3-WM-Lauf 2015 die Ampel auf Grün geschaltet wird, werden wir erleben, ob der Hype um das Wunderkind aus Frankreich gerechtfertigt ist.

Aber zuerst muss der Honda-Star ab nächsten Dienstag in Jerez versuchen, auch den zweiten IRTA-Test in Andalusien zu dominieren.

Wenn Fabio gleich im ersten Jahr Weltmeister in der kleinsten Klasse wird, hätte er schon wieder etwas erreicht, was Marc Márquez nicht gelungen ist. Marc wurde 2010 erst in seiner dritten 125-ccm-Saison Weltmeister.

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