Leopard: 2016 mit Supertalent Fabio Quartararo?
Seinetwegen haben Dorna, FIM und IRTA extra das Reglement geändert. Weil der Franzose Fabio Quartararo erst am 19. April das Moto3-WM-Mindestalter von 16 Jahren erreichte und ihn Honda auch bei den ersten zwei Rennen in Doha und Austin einsetzen wollte, wurde kurzerhand ein neuer Passus im FIM-Gesetz verankert: Wer die Internationale Spanische Moto3-Meisterschaft Repsol-CEV gewinnt, darf schon vor Vollendung des 16. Lebensjahres in der Moto3-Klasse starten.
Als diese Reglementänderung beschlossen wurde, hatte Quartararo den CEV-Titel 2013 bereits in der Tasche; 2014 gewann er ihn zum zweiten Mal.
2014 fuhr der begnadete Franzose schon im Estrella Galicia 0,0-Team von Emilio Alzamora, der 1999 die 125er-WM ohne GP-Sieg gegen Marco Melandri gewann.
Die Reglementsänderung war nicht nur ein Kniefall vor HRC. Denn nicht nur manche Rennfahrerkollegen trauten Überflieger Quartararo gleich in der Rookie-Saison den WM-Titel zu, die Honda-Manager ebenfalls.
Tatsächlich zeigte der Honda-Star 2015 in der WM ein paar sehenswerte Auftritte; er legte bei den ersten vier Rennen mit siebten, zweiten, sechsten und vierten Platz unglaublich los. Dann folgten zwei Nuller und Stürze und Le Mans und Mugello, aber mit Platz 2 in Assen liess das nächste Highlight nicht lange auf sich warten.
Fabio Quartararo, zuletzt Elfter im schwierigen Wet-Race in Indianapolis, wird eine ähnliche Zukunft vorausgesagt wie Vinales, Pol Espargaró, Rins und so weiter. Manche sehen in ihm sogar schon den neuen Marc Márquez.
Und natürlich kann sich Quartararo vor Angeboten nicht retten.
HRC will ihn über die Moto2-WM bald in die MotoGP-Klasse bringen.
Jetzt hat der schnelle Franzose auch ein lukratives Angebot von Leopard Racing erhalten. Das ist jenes Team, das mit Danny Kent in der WM führt und für die nächste Moto3-WM-Saison bereits den Spanier Joan Mir engagiert hat.
Quartararo könnte sich bei Leopard 2016 die Klasse aussuchen – Moto3 oder Moto2.
Kent soll mit Leopard in die Moto2-WM-Klasse aufsteigen. Dort ist Kent schon 2013 auf der Tech3-Eigenbaumaschine gefahren.
Und wenn Leopard tatsächlich ein Joint Venture mit Forward Racing zustande bringt, könnte Kent sogar ein MotoGP-Vertrag angeboten werden.
Aber das ist Zukunftsmusik: Denn Forward hat bisher noch keinen Yamaha-Vertrag für 2016 unterzeichnet.