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Danny Kent: «Moto3-Qualifying muss sich ändern»

Von Sharleena Wirsing
Moto3-Weltmeister Danny Kent ist der Überzeugung, dass für die Qualifying-Sessions erneut Regeländerungen vorgenommen werden müssen. Das Warten auf Windschatten führt zu großen Risiken.

Die Zugpferd-Taktik ist vor allem in der Moto3-Klasse eine beliebte Strategie. In vielen Rennen konnte man 2014 und 2015 ein solches Trauerspiel beobachten, als sich 20 oder mehr Fahrer auf der Geraden in Reih und Glied hintereinander aufreihten.

Im Qualifying von Barcelona 2015 war es besonders extrem. Zeitweise befanden sich bis zu 30 langsam fahrende Moto3-Piloten auf der Ideallinie, die sich nicht nur gegenseitig, sondern auch andere Fahrer auf der Strecke behinderten. Fahrer, die auf einen Windschatten warten, sind in der Moto3-Klasse nichts Neues, aber in Barcelona, mit der über einen Kilometer langen Gerade, erreichte das Problem einen kritischen Punkt. Es zeigte sich, dass das bisherige Bestrafungssystem nicht funktionierte.

Bis zum Assen-GP wurde ein Fahrer, der andere auf diese Weise gefährdete, mit einem Strafpunkt belegt. Mehrere «penalty points» resultierten dann in anderen Strafen wie dem Start als Letzter, aus der Boxengasse oder einer Disqualifikation vom Rennen. Das bewies sich in der Moto3-Klasse jedoch als ineffektiv. Ab Assen mussten die Fahrer daher innerhalb von 107 Prozent ihrer durchschnittlichen Rundenzeit sein – und das auf jeder Runde im freien Training oder im Qualifying.

Sobald Fahrer außerhalb der 107 Prozent lagen, wurden sie noch einmal beobachtet. Wenn befunden wurde, dass ein Fahrer langsam fährt, um auf einen schnellen Piloten zu warten, wurde er mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung bestraft. Zahlreiche Fahrer wurden meist um drei Startplätze zurückversetzt.

Diese Strafen zeigten jedoch nicht viel Wirkung, wie auch Weltmeister Danny Kent findet. Er wurde ebenfalls bestraft, als er langsam fuhr, um den Gegnern hinter sich keinen Windschatten zu bieten. «Ich bin gespannt, was sie im nächsten Jahr in Sachen Qualifying machen. Sie müssen sich wohl viele Gedanken machen, denn es ist in der Moto3-Klasse schwierig. Die Bikes haben einfach nicht so viel Power, deshalb ist die Aerodynamik sehr wichtig.»

«Im Qualifying braucht man einen Windschatten, um eine Top-Platzierung zu erreichen. Die meisten Pole-Positions 2015 wurden durch Windschatten herausgefahren. Nur auf Strecken mit sehr kurzer Gerade wie dem Sachsenring war es anders», erklärte der Leopard-Pilot, der 2016 in die Moto2-Klasse aufsteigt.

Sollte das derzeitige System weiterhin nicht wirken, hat die Race Direction eine Änderung des Qualifying-Formats vorgeschlagen. Das wäre dann ähnlich zum alten «Superpole»-System, wo die Fahrer nacheinander aus der Boxengasse fahren müssen, damit jeder Pilot eine «saubere» Runde vor sich hat. Das würde die Anzahl der Fahrer auf der Strecke reduzieren und das Problem beheben. Es wäre aber eine extreme Lösung. Race-Director Mike Webb versucht, diesen radikalen letzten Schritt zu vermeiden.

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