John McPhee: Neues Honda-Team mit Sponsor BT Sports?
Nach dem Brünn-Sieg von John McPhee herrschte im deutschen Saxoprint-Peugeot-Team eitel Wonne: Nur drei Rennen hatte es unter den neuen Eigentümern bis zum ersten GP-Sieg gedauert.
Denn erst vor dem Sachsenring-GP war der in finanzielle und sonstige Turbulenzen geratene sächsische Moto3-Rennstall vom in Callenberg ansässigen Transport-Unternehmer Ingo Prüstel und dessen Sohn Florian gerettet und auf finanziell solide Beine gestellt worden.
Doch jetzt droht wieder Ungemach, denn John McPhee trägt sich nach vier Jahren im deutschen Team mit Abwanderungsgedanken.
In Silverstone war zu hören, McPhee und seine Unterstützer von der britischen Nachwuchs-Stiftung «Racing Steps Foundation» möchten mit Hilfe von Pay-TV-Sender «BT Sports» ein eigenes Moto3-Team gründen und 2017 mit Honda-Motorrädern antreten.
McPhee hatte im Racing Team Germany 2015 mit der Werks-Hondsa NSF250RW zweimal den besten Startplatz sichergestellt und im Regenrennen von Indy einen Podestplatz – Rang 2.
Ingo und Florian Prüstel sowie Teammanager Terrell Thien wollten aber McPhee für 2017 unbedingt im Peugeot-Team halten, denn andere Topfahrer sind schwer zu kriegen. Selbst Stefano Manzi, als Wildcard-Fahrer auf Mahindra in Silverstone auf Platz 4, hat etliche andere Angebote in der Tasche.
Alexis Masbou war im Sommer bei Peugeot entlassen worden, Nachfolger Alt Arenas ist bisher einiges schuldig geblieben. Aber im Trockenen hat auch John McPhee Mühe – Platz 18 in England.
Peter Ball, Manager des WM-Siebzehnten John McPhee, bestätigt die Abwanderungsgedanken. «Es finden momentan sehr viele Diskussionen mit der Dorna statt», erklärte Ball gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber die Details für John müssen noch fixiert und abgestimmt werden. Auf jeden Fall wird es interessante Veränderungen geben – hoffe ich.»
Übrigens: Der GP-Sieg von John McPhee aus dem Saxoprint-Prüstel-Team im Regen-GP von Brünn mit der Moto3-Peugeot-Maschine war der erste Motorrad-Solo-GP-Sieg eines Schotten seit Honda-Pilot Bob McIntyre im 250-ccm-WM-Lauf in Spa-Francorchamps/Belgien im Jahr 1962. Jim Redman landete damals mit 65 Sekunden Rückstand vor Luigi Taveri auf Platz 2.
McPhee ist also der erste schottische GP-Sieger seit 54 Jahren! Nur dem schottischen Ex-Seitenwagen-Weltmeister Jock Taylor gelangen seither GP-Siege – aber auf drei Rädern.