Sieger Marc Márquez: «Ein unbeschreibliches Gefühl»
Marc Márquez: «ich wusste nicht, ob Feierlichkeiten vorbereitet waren»
Mit dem fünften Saisonsieg sicherte sich Marc Márquez in Motegi gleichzeitig auch den insgesamt fünften Weltmeistertitel, den dritten in der MotoGP-Klasse nach 2013 und 2014.
«Es war erstaunlich, völlig überraschend, ich war verblüfft», rang der Repsol-Honda-Star nach Worten. «Ehrlich gesagt, das Gefühl ist unbeschreiblich. Als ich heute aufgewacht bin, habe ich mich normal gefühlt. Ich habe normalen Druck gespürt, ich habe ein normales Rennen erwartet, denn ich dachte, es sei unmöglich, hier und heute Weltmeister zu werden. Aber es sieht so aus, als müssten wir das Wort 'unmöglich' aus unserem Vokabular streichen. Wir müssen immer an unsere Chance glauben, auch wenn die Chance noch so gering ist.»
«Ich bin gut ins Rennen gestartet, was normal nie passiert. Ich habe gleich gepusht, um Valentino wieder von Platz 2 zu verdrängen», berichtete Marc. «Ich sah in den ersten Runden, dass mich Valentino drei oder vier Mal auf seltsame Art überholt hat. Ich dachte, er ist offenbar ein bisschen hektisch und nervös, deshalb habe ich mich ins Zeug gelegt und Platz 2 übernommen. Ich habe hart gepusht, ich wollte einen Abstand zu ihm herstellen. Als ich das Signal 'Rossi out ' sah, da dachte ich, jetzt will ich dieses Rennen gewinnen. Ich bin denselben Rhythmus gefahren wie im freien Training. Und ehrlich gesagt, ich habe mich mit dem Bike recht wohl gefühlt. Als ich gesehen habe, dass auch Lorenzo aus dem Rennen war und noch drei Runden zu fahren waren, da habe ich alles vergessen... Ich habe in einer Runde drei, vier oder fünf Schaltfehler gemacht. Ich wusste plötzlich gar nicht mehr, auf welcher Rennstrecke ich mich befand. Es war so schwierig, die Konzentration zu behalten. Ich drehte mich um und erblickte Dovi. Danach riss ich mich wieder zusammen. Und als ich die Ziellinie überquert habe, war ich gespannt, welche Feierlichkeiten geplant waren. Ich dachte, das Team habe sich nicht auf den Titelgewinn vorbereitet, ich wusste zumindest nichts davon. Aber das Team glaubt immer an mich, deshalb waren die T-Shirts rechtzeitig da. Das war wirklich nett und erfreulich.»
Marc widmete den Titelgewinn seiner in diesem Jahr verstorbenen Großmutter. «Es ist etwas Besonderes, hier in Motegi ein Rennen zu gewinnen. Das ist mein erster MotoGP-Erfolg hier in Japan. Noch dazu in Gegenwart unseres größten Chefs von Honda, das ist auch wichtig. Das war eine Weltmeisterschaft, in der ich den meisten Druck auf mir gespürt habe, weil wir die WM letztes Jahr verloren haben. Es war wirklich schwierig, die Situation während der ganzen Saison unter Kontrolle zu behalten. Aber ich habe den Glauben und das Vertrauen in unsere Fähigkeiten nie verloren. Ich habe immer die Nerven behalten. Und ich will jetzt meine Großmutter nicht vergessen, die mir immer eingeschärft hat: 'Sei vorsichtig. Aber vergiss nicht, nichts ist unmöglich, streng dich an.' Sie wird jetzt sehr glücklich sein.»